Auch im dritten Punktspiel der 2. Bundesliga bleiben die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten in der Erfolgsspur: Der Erstliga-Absteiger siegte trotz deutlicher Leistungsschwankungen über 60 Minuten mit 33:26 gegen TuS Lintfort.
Buchholz. Dritter Sieg im dritten Saisonspiel: Die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten haben auch ihr zweites Heimspiel in der 2. Handball-Bundesliga gewonnen. Trotz etlichen ausgelassenen Chancen siegten die Mädels von Dubravko Prelcec am Sonnabend in der Buchholzer NordHeideHalle mit 33:26 (15:14) gegen den TuS Lintfort.
Über 300 Zuschauer sorgten in der Halle für gute Stimmung. Dubravko Prelcec entschied sich für eine junge Aufstellung. Neben Sarah Lamp blieb auch die Norwegerin Hanne Morlandstø zunächst auf der Bank sitzen. Dafür begann unter anderem Antonia Pieszkalla auf der Spielmacher-Position. Die Luchse taten sich in den Anfangsminuten sehr schwer, verloren mehrmals den Ball und ließen freie Würfe ungenutzt. Weil aber die Defensive gut stand, gerieten die Buchholzer Handballerinnen nicht in Rückstand. Sinnbildlich für die Anfangsphase war eine starke Balleroberung von Levke Kretschmann, die den Ball im Tempogegenstoß jedoch nicht im Tor unterbrachte (3.).
Wiebke Meyer sorgt für erstes Luchse-Tor
Auch Linksaußen Cara Reiche konnte nicht für das erste Tor der Partie sorgen. Sie warf den Ball frei von Außen neben das Tor (5.). Auf der anderen Seite ging Lintfort schließlich in Führung, doch Linkshänderin Wiebke Meyer warf kurz darauf das erste Luchse-Tor (6.). Wenig Später erzielte die Rückraumspielerin mit Unterstützung des Querbalkens auch das zweite Tor für das Heimteam (8.). Nach einem Ballgewinn von Antonia Pieszkalla und dem 5:3 per Tempogegenstoß, schienen die Luchse im Spiel angekommen. Doch die Fehler in der Offensive häuften sich wieder. Nachdem Cara Reiche per Dreher nur den Pfosten traf und die Gäste im Gegenzug das 8:6 erzielten, nahm Dubravko Prelcec seine erste Auszeit (15.).
Der Luchse-Trainer reagierte, brachte mit Hanne Morlandstø und Sarah Lamp mehr Erfahrung in das Luchse-Spiel, was sofort Erfolg brachte. Erst spielte die Norwegerin ihre Stärke im Eins-gegen-eins aus und traf zum 8:9-Anschluss (17.), und wenig später glich Lamp zum 10:10 aus (19.) – Time-out Lintfort. Die Luchse bestimmten jetzt die Partie, agierten mit mehr Tempo und Zug zum Tor und auch Torhüterin Mareike Vogel, die bis dato kein Faktor war, konnte sich jetzt auszeichnen. Nach zwei klassischen Sarah Lamp-Toren führten die Luchse mit 13:11 (23.).
Luchse vor der Pause mit einfachen Fehlern
Die Buchholzerinnen brachten sich aber selbst um eine klare Halbzeitführung. Zwar parierte Mareike Vogel erst zweimal stark mit dem Fuß und Luisa Marla Hinrichs sorgte per Siebenmeter für die erste Drei-Tore-Führung, doch am Ende unterliefen den Gastgeberinnen zwei leichte Fehler, die die Gäste zu einfachen Toren nutzten. Mit einer 15:14-Führung ging es für die Luchse in die Kabine.
Nach dem Pausentee kassierten die Prelcec-Mädels zwar erst den Ausgleich, spielten sich dann aber förmlich in einen Rausch. Die Luchse-Abwehr stand kompakt, Lintfort hatte es zu Beginn der zweiten Hälfte sehr schwer. Zudem war Mareike Vogel in dieser Phase unüberwindbar für die TuS-Offensive. Als Sarah Lamp einen überragenden Pass hinter dem Rücken auf Kreisläuferin Svea Geist spielte und diese zum 19:15 traf, stand die Halle Kopf, und die erste Vier-Tore-Führung war perfekt (35.).
Auch eine Auszeit von Gäste-Trainerin Bettina Grenz-Klein stoppte den Sturmlauf der Luchse nicht. In der Offensive weiter variabel und in der Abwehr agierten die Luchse in der 5:1-Abwehr stark. Über zehn Minuten blieben die Lintforterinnen ohne eigenen Treffer, während die Luchse weiter einnetzten. Das 24:18 von Luisa Marla Hinrichs per Siebenmeter, schien die Vorentscheidung zu sein (44.).
Rotation bringt Bruch ins Spiel
Dubravko Prelcec schmiss jetzt die Rotations-Maschine an, gab den Stammspielerinnen eine Pause und brachte die junge Garde aufs Feld. Auf einmal lief nur noch wenig bei den Luchsen zusammen. Offensiv ohne Idee und defensiv mit großen Lücken schmolz der Vorsprung der Gastgeberinnen schnell. Als Lintfort auf 24:26 verkürzen konnte, hatte der Luchse-Coach genug gesehen und reagierte. Er brachte Mareike Vogel zurück ins Tor und gab der Startformation das Vertrauen – mit Erfolg.
In der Schlussphase agierten die Luchse wieder konzentrierter und setzten sich Tor für Tor ab. Spätestens als Luisa Marla Hinrichs ihren fünften Siebenmeter verwandelte und Mareike Vogel erneut einen freien Wurf hielt, war das Spiel beim 30:24 entschieden (55.). Zweimal Levke Kretschmann und erneut Hinrichs sorgten für die letzten Luchse-Tore der Partie.
Offensive Torausbeute passt Prelcec nicht
„Das einzige was mir passt, ist das Ergebnis. Der Anfang war gar nicht gut und auch insgesamt haben wir zu viele technische Fehler gemacht. Ich weiß nicht, wann wir das letze Mal derart viele hundertprozentige Würfe nicht verwandelt haben. Ich bin, trotz 33 Toren, mit der Offensivleistung nicht zufrieden“, sagte Luchse-Coach Dubravko Prelcec nach der Partie.
Auf der anderen Seite erkannte Lintforts Trainerin Bettina Grenz-Klein den Sieg der Luchse an: „Der Sieg geht in Ordnung, die Höhe passt mir jedoch nicht. Wenn du auf zwei Tore dran bist und am Ende mit sieben verlierst, dann kann man nicht zufrieden sein. Leider haben wir den Start der zweiten Halbzeit völlig verpennt. Wir müssen in der Defensive weiter arbeiten, da hat vieles heute nicht gepasst.“
Von Jan-Hendrik Koch