Update 22 Uhr: André Block, CDU-Chef Bernd Althusmann und Jan Bauer haben die Direktmandaten im Landkreis Harburg gewonnen. Doch der CDU-Chef hat die Wahl im Land verloren, tritt als Parteichef in der Konsequenz ab, das hat er noch am Abend verkündet. Der Landesvorstand, sagte er am Abend, werde heute zusammenkommen, schon nach den Herbstferien soll ein Landesparteitag stattfinden. Die Wahlbeteiligung lag bei 62,5 Prozent.

Über die Liste zieht die Grüne Kandidatin im Wahlkreis Buchholz, Nadja Weippert, in den Landtag ein. Sie ist damit die erste Grüne aus dem Landkreis Harburg im Niedersächsischen Landtag.
Doch für Althusmann war es ein ganz schlechter Abend. Die CDU hat ein historisch schlechtes Ergebnis eingefahren im Land. Nach den Verlusten bei der Wahl 2017 konnte Althusmann, noch Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident, den Abwärtstrend nicht aufhalten. Die Konsequenz ist sein Rückzug. Rot-Grün hat im Landtag eine Mehrheit und für den Noch-CDU-Chef bleibt nach Regierungsjahren jetzt nur noch die Opposition. CDU und Grüne hätten auch keine Mehrheit und es gäbe auch so zu viele Hürden für ein Bündnis. So bleibt Stephan Weil Ministerpräsident.
„Wir haben unser Wahlziel nicht erreicht“, sagt Althusmann. Die SPD habe einen klaren Regierungsauftrag. „Ich wünsche Stephan Weil und seiner SPD an dieser Stelle viel Erfolg für die Zukunft.“
Die FDP dagegen scheint sich mit ihrem Parteivorsitzenden Christian Lindner keinen Gefallen mehr zu tun – den Landtag sehen die Liberalen die nächsten fünf Jahre nur als Zuschauer. Im Wahlkampf hatte der WA ein Video von einem Lindner-Auftritt veröffentlich, das 71.000 Menschen erreicht hatte und 41.000-mal aufgerufen wurde. Doch die Kommentar-Funktion mussten wir abstellen, so viel Kritik, ja Hass gibt es sonst nicht auf der Facebook-Seite des WA. Die Linken bleiben auch draußen. Erhebliche gewinne konnten nicht nur die Grünen verzeichnen, sondern auch die AfD, die vom Protestpotenzial profitierte.


Update 21.45 Uhr: Eine bittere Niederlage musste die langjährige SPD-Abgeordnete Andrea Schröder-Ehlers im Nachbarkreis Lüneburg hinnehmen. Sie lieferte sich mit dem Neuling der Grünen, Pascal Mennen, ein Kopf an Kopf rennen, am Ende hatte Mennen nur gut 300 Stimmen Vorsprung die Nase vorne. Schröder-Ehlers zieht nicht wieder in den Landtag ein, dafür aber Anna Bauseneick (CDU) über die Landesliste.

Im Wahlkreis Lüneburg-Land dagegen siegte mit einem klaren Vorsprung der SPD-Newcomer Philipp Meyn, der mit 34,57 Prozent der Stimmen den CDU-Kandidaten Jörn Schlumbohm klar hinter sich ließ. Im Wahlkreis Elbe siegt Uwe Dorendorf (CDU/31,31%). Die Grünen Miriam Staudte (Elbe) und Detlev Schulz-Hendel (LG-Land) ziehen ebenfalls über die Liste in den Landtag.
Update 20.48 Uhr: Die drei CDU-Kandidaten haben das Direktmandat im Landkreis Harburg gewonnen.
Update 19.38 Uhr: Die drei CDU-Kandidaten liegen in den Wahlkreisen im Landkreis Harburg klar vorne, und zwar jeweils mit rund 10 Prozentpunkten. Im Nachbar-Landkreis Lüneburg liegt Andrea Schröder-Ehlers (SPD) knapp vorne vor Pascal Mennen (Grüne) in der Stadt, im Landkreis sieht es nach einem Sieg für Philipp Mennen (SPD) aus.
Updete 19.08: Auch kurz nach sieben liegt der schwarze Block noch vorne. Allerdings sind gerade im Wahlkreis des CDU-Spitzenkandidaten Bernd Althusmann erste 4 von 92 Lokalen ausgezählt, stabile sieht es bei Jan Bauer und André Bock aus, bei 20 von 92 Lokalen liegt Bauer noch 10 Prozentpunkte vor Steffi Menge von der SPD. Jan Bauer, André Bock bei 38 von 126 in Winsen noch 12 Prozentpunkte vor Sabine Lehmbeck von der SPD. In Buchholz ist das Ergebnis von Nadja Weippert von den Grünen mit 20.5% zurzeit beachtlich.
Update 18.43 Uhr: In den Wahlkreisen liegen noch die CDU-Kandidaten vorne André Bock, Bernd Althusmann und Jan Bauer, allerdings sind erst wenige Wahllokale ausgezählt.
Update 18.35 Uhr: Besser als im Landestrend sieht es für CDU-Chef Bernd Althusmann in seinem Wahlkreis Seevetal aus, zumindest nach dem ersten Wahllokal liegt er mit mehr als 57 Prozent in Front. In Winsen liegt Parteikollege André Bock vorne.
Update 18.26 Uhr: Beim ersten ausgezählten Wahllokal liegt Jan Bauer (CDU) mit 44,2 Prozent im Buchholz vorne.
Update 18.07: Landesweit liegt die SPD von Ministerpräsident Stephan Weil klar vor der CDU, Grüne und AfD legen kräftig zu. Laut ARD kommt die SPD auf 33,5 Prozent der Stimmen, die CDU auf 27,5 Prozent, die Grünen auf 14 Prozent, AfD 11,5 Prozent. Die FDP muss zittern, die Linke scheitert. SPD und CDU liegen aber deutlich unter den Ergebnisse von 2017. Bei der CDU ist es das schlechteste Ergebnis seit 60 Jahren.
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Die drei Landtags-Wahlkreise im Landkreis Harburg sind bisher tief schwarz: Mit dem CDU-Spitzenkandidaten Bernd Althusmann im Wahlkreis Seevetal (51), Heiner Schönecke in Wahlkreis Buchholz (52) und André Bock im Wahlkreis Winsen (50) dominiert die CDU. Wird das so bleiben?
Ganz neu werden die Karten im Wahlkreis Buchholz gemischt, wo der langjährige CDU-Abgeordnete Heiner Schönecke nicht mehr antritt. „Ich habe fertig.“ Mit dem berühmten Satz von Giovanni Trapattoni als FC Bayern-Trainer verzichtete Schönecke schon vor längerer Zeit.
Und diese Kandidaten/innen sind im Rennen:
WK Winsen: Sabine Lehmbeck (SPD), André Bock (CDU), Dr. Kathleen Schwerdtner-Manez (Bündnis 90/Die Grünen), Jan Filter (FDP), Thorsten Teetzen (AfD), Jana Thomas (Die Linke), Milan Verrel (Die Basis).
WK Seevetal: Sabine Schulz-Rakowski (SPD), Dr. Bernd Althusmann (CDU), Angela Sanchez Fernandez (Bündnis 90/Die Grünen), Juri Konstantin Schröer (FDP), Henning Schwieger (AfD), Benjamin Waldecker (Die Linke), Christian Bahr (Die Basis), Angelika Gaertner (Freie Wähler), Wilhelm Hartmann (Einzelbewerber)
WK Buchholz: Steffi Menge (SPD), Jan Bauer (CDU), Nadja Weippert (Bündnis 90/Die Grünen), Judith Höfler (FDP), Rainer Sekula (AfD), Steffen Wetzel (Die Linke), Birgit Nolte (Die Basis)
Mehr als 200.000 Wahlberechtigte haben die Wahl im Landkreis Harburg. Im Landtags sitzen am Ende mindestens 135 Abgeordnete. Davon werden 87 per Erststimme als Direktkandidatinnen und -kandidaten aus den Wahlkreisen gewählt. Über die Landeslisten der Parteien erhalten zusätzlich mindestens 48 Abgeordnete einen Sitz im Parlament. Um über die Landesliste in den Landtag einzuziehen, muss eine Partei mehr als fünf Prozent der gültigen Stimmen erhalten.