Seevetal. Große Freude im Seevetaler Rathaus: Die Gemeinde Seevetal wird für ihre digitale Exzellenz ausgezeichnet. Sie gehört zu den bundesweiten Finalisten bei einem Wettbewerb für die weitere Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Und das mit einem so genannten „Aufgrabeschein“ – einem typischen Wort aus Deutschlands Amtsstuben. Einen Aufgrabeschein braucht jeder, der Leitungen in öffentlichen Verkehrsflächen verlegen will. Egal, ob es sich um die Versorgung mit Strom, Wasser, Gas oder Telekommunikation handelt: Jede Aufgrabung einer öffentlichen Verkehrsfläche muss durch die Gemeinde genehmigt werden. Nur so kann auch kontrolliert werden, ob die Arbeiten ordnungsgemäß durchgeführt worden sind.
Für ein deutlich vereinfachtes Antragsverfahren ist die Gemeinde Seevetal jetzt ausgezeichnet worden. Insgesamt 42 Kommunen, Landkreise, Ministerien und sonstige Behörden aus dem ganzen Bundesgebiet haben sich auf den KommDIGITALE-Award beworben, welcher in drei Kategorien vergeben wird. Hierzu zählt auch die Bewerbung der Gemeinde Seevetal mit der Einführung einer Software zur Beantragung, Genehmigung und Kontrolle von Aufgrabungen im öffentlichen Straßenraum. Über 750 Aufgrabungen im Jahr muss Sacha Nebert bearbeiten: „Überwiegend sind es die Tiefbauunternehmen, die diese Dienstleistung in Anspruch nehmen, vereinzelt sind es auch private Häuslebauer“ so der Fachmann aus der Tiefbauabteilung im Seevetaler Rathaus. Mit einem Nutzeraccount haben insbesondere Unternehmen die Möglichkeit, auch mehrere Anträge zu verwalten und Rückmeldungen zu bekommen.
Anerkennung
für Gemeinde
„Wir sind sehr stolz darauf, zu den Finalisten in der Kategorie der Städte und Gemeinden über 25.000 Einwohner zu zählen“, äußert sich der Hauptamtsleiter und Chief Digital Officer (CDO) der Gemeinde Seevetal Mike Wille: „Das ist eine großartige Anerkennung für die Gemeinde und insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung.“ Besonders macht das Projekt der Gemeinde Seevetal, dass die Entwicklung der Lösung von der Konzeptskizze bis zur letztendlichen Einführung von der Belegschaft gestaltet wurde. „Wir haben in einem mehrstufigen Prozess unsere Anforderungen nach einer durchgehend digitalisierten Bearbeitungsmöglichkeit sowohl für Nutzer wie für die Verwaltung beschrieben und die Entwicklung unseres Dienstleisters bei jedem Arbeitsschritt begleitet“, berichtet die Leiterin der Stabstelle Digitalisierung Daniela Deichen. Gemeinsam mit der NOLIS GmbH aus Nienburg als technischem Dienstleister wurde so eine ideale Lösung für die Gemeinde Seevetal entwickelt.
Das digital exzellente Projekt werden Mike Wille und Daniela Deichen auch im November im Rahmen der Kongressmesse KommDIGITALE in Bielefeld präsentieren. Dort treffen sich Vertreter von Kommunen, Ländern und dem Bund, um vom 15. bis 17. November die drängendsten Herausforderungen der Verwaltungsdigitalisierung zu diskutieren. Dort werden dann auch die Preise für die letztendlichen Platzierungen in den drei Award-Kategorien vergeben. Stimmen für die Gemeinde Seevetal können ab sofort noch bis zum 15. November auf der Internetseite www.kommdigitale.de
abgegeben werden.