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Biotop „Buchholzer Bahn“ wird unter Schutz gestellt

Winsen. Die Kreisverwaltung plant, das Teilstück der ehemaligen Trasse der „Buchholzer Bahn“ zwischen Marxen und der Grenze zum Nachbarlandkreis Lüneburg als so genannten geschützten Landschaftsbestandteil (GLB) dauerhaft unter Schutz zu stellen. Damit sollen Natur und Landschaft innerhalb des Gebiets erhalten, entwickelt und falls nötig wiederhergestellt werden. Das Gebiet ist seit Oktober 2019 einstweilig sichergestellt und darf seither nicht mehr verändert werden. Nun hat die Untere Naturschutzbehörde den Verordnungsentwurf zur dauerhaften Unterschutzstellung der „Buchholzer Bahn“ vorgelegt. Zum Entwurf können betroffene Bürgerinnen und Bürger nun bis einschließlich 17. November Stellung nehmen.

Der Verordnungsentwurf mit den dazugehörigen Karten sowie die Begründung für den GLB „Biotopverbund der Buchholzer Bahn“, wie der offizielle Name lautet, liegen bis einschließlich 04. November 2022 bei der Samtgemeinde Hanstedt und der Stadt Winsen (Luhe) öffentlich aus. Bei der Samtgemeinde Salzhausen dauert der Auslegungszeitraum bis einschließlich 17. November 2022. Außerdem können die Unterlagen und zusätzliche Informationen zur „Buchholzer Bahn“ im Internet unter www.landkreis-harburg.de/glbbuchholzerbahn eingesehen werden. Stellungnahmen, Anregungen und Bedenken können bis zum 17. November 2022 direkt per E-Mail an bei der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung abgegeben werden.

Der geplante GLB beginnt im Westen im Bereich des Rehbergs in der Gemeinde Marxen und verläuft in nahezu gerader Linie bis zur Kreisgrenze Lüneburg in der Gemarkung Vierhöfen. Das Gebiet hat eine Fläche von rund 42,5 Hektar. Die ehemalige „Buchholzer Bahn“ ist ein Teilstück der Bahnstrecke „Wittenberge-Dömitz-Dannenberg-Lüneburg-Buchholz“, die zwischen 1872 und 1874 errichtet wurde.

Seit der vollständigen Stilllegung der Strecke 1994 und dem darauffolgenden Abbau der Gleise und Schwellen in 2001, konnten sich auf der ehemaligen Bahntrasse vielfältige naturnahe Vegetationsbestände ungestört entfalten. Zusätzlich entwickelte sich die Trasse zu einem besonders wertvollen Lebensraum für die heimische Tierwelt. Beispielsweise finden Zauneidechse oder Ringelnatter auf den trockenen und nährstoffarmen Standorten der Schottertrasse sowie der Südhänge des Bahndamms ideale Lebensstätten und Rückzugsgebiete vor. Durch ihren sehr langen und geradlinigen Verlauf ist die Trasse neben den Fließgewässern im Kreisgebiet einer der wichtigsten Biotopverbünde im Landkreis Harburg und zudem der einzige, der von Osten nach Westen verläuft.