Winsen. Kurz nach 19 Uhr brandet Sonntagabend im Kreishaus in Winsen Applaus auf. Die Stichwahl ist gelaufen. Von Landrat Reiner Rempe fällt die Anspannung endlich ganz ab. Er lacht, er lässt sich herzen und alle wollen gratulieren. Rempe war wie ausgewechselt zum ersten Wahlgang vor zwei Wochen. Sonntagabend stand fest: Er bleibt Landrat des Kreises Harburg.
Der Christdemokrat setzte sich in der Stichwahl mit 57,6 Prozent der Stimmen gegen den Sozialdemokraten Michael Cramm durch. Das, sagte Rempe den begeisterten Gästen im Kreishaus, sei nur dem Einsatz aller im CDU-Wahlkampf-Team zu verdanken, die noch mal zwei Wochen alles gegeben hätten.
Die Wahlbeteiligung lag bei nur rund 29,9 Prozent.
Rempe ist seit 2014 Landrat des Landkreises Harburg. Der 60 Jahre alte Jurist mit dem Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften ist ein Gewächs der Kreisverwaltung. Er ist seit 1992 in Leitungspositionen beim Landkreis Harburg tätig.
Rempe wurde dann 2004 Kreisrat, 2007 Erster Kreisrat, bevor er zum Landrat gewählt wurde. Er wird jetzt auch die nächsten neun Jahre den Kreis mit seinen mehr als 250.000 Menschen in der südlichen Metropolregion Hamburg repräsentieren, und das in schweren Zeit mit Corona-Krise, Energie-Krise und Schulden-Krise.
Die Stichwahl war nötig, weil im ersten Wahldurchgang keiner der drei Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten hat. Deswegen fand die Stichwahl zwischen dem amtierenden Landrat Rainer Rempe (CDU, erster Wahlgang 47,7 Prozent) und Michael Cramm (SPD, erster Wahlgang 40,9 Prozent) als den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen statt. Das Niedersächsische Kommunalwahlgesetz sieht vor, dass diese Stichwahl „am zweiten Sonntag nach dem Tag der Direktwahl“ stattfindet.
Von Hans-Herbert Jenckel
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