Soltau/Winsen. Das Outlet-Center in Soltau wird von Einzelhändlern und Kommunalpolitikern außerhalb der Heidestadt kritisch beäugt. Wenn das Outlet-Center wachsen will, regt sich in der Region Kritik. Ob in den Städten Lüneburg, Celle oder Winsen oder den zugehörigen Landkreisen. Die Stadt Soltau beabsichtigt nun, das Designer Outlet Soltau (DOS) von bisher 9.900 auf 15.000 Quadratmeter Verkaufsfläche zu erweitern.
Pläne werden
erörtert
Das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg führt in diesem Fall das Raumordnungsverfahren für die geplante Erweiterung des Centers durch. Und nachdem in diesem Sommer das Beteiligungsverfahren stattfand, steht nun mit dem Erörterungstermin am Mittwoch dem 7. Dezember in der Alten Reithalle Soltau der nächste Verfahrensschritt an.
Bei dem Treffen erörtert das Amt mit der Stadt Soltau und öffentlichen Stellen, Verbänden und Vereinigungen die Anregungen und Bedenken zu wesentlichen Inhalten des Vorhabens.
Das Raumordnungsverfahren wird voraussichtlich im 1. Quartal 2023 abgeschlossen. Die Stadt Soltau strebt im Anschluss ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren an. Denn eigentlich ist die maximale Verkaufsfläche auf 10.000 Quadratmeter im sogenannten Raumordnungsverfahren festgeschrieben worden. Geht Soltau den Schritt, ist das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am Zug mit der neuen Lüneburger Ministerin Miriam Staudte. Im Fall eines positiven Abweichungsbescheids würde sich dann das Bauleitplanverfahren der Stadt Soltau anschließen.
Lüneburgs Bürgermeisterin
Kalisch in Sorge
Schon im Sommer hatte Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne) dem NDR gesagt:
„Durch eine Erweiterung des Outlet-Centers in Soltau befürchten wir Auswirkungen auf unsere Innenstadt und auf oberzentrale Funktionen der Hansestadt.“
Die Erwiderungen der Stadt Soltau auf die Stellungnahmen im Beteiligungsverfahren finden sich auf der Website: www.arl-lg.niedersachsen.de/rov-dos
[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Hintergrund
Das Designer Outlet Soltau wurde 2012 am Standort Soltau, Ortsteil Harber, eröffnet. Die raumordnungsrechtliche Grundlage hierfür schuf die Landesregierung mit dem Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) 2008. Dieses eröffnete die Option, in der Urlaubsregion Lüneburger Heide ein neues Hersteller-Direktverkaufszentrum zu errichten – mit dem Ziel, den Tourismus in der Region zu stärken. Gleichzeitig legte das LROP 2008 eine maximale Verkaufsfläche von 10.000 Quadraturen fest.
Um die beabsichtigte Erweiterung des DOS trotz entgegenstehender Regelung des LROP zu ermöglichen, beantragte die Stadt Soltau am 19.02.2020 beim Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Durchführung eines so genannten Zielabweichungsverfahrens und eines begleitenden Raumordnungsverfahrens.
Nach Durchführung der vorbereitenden Telefon-/Videokonferenzen am 23.11.2020 und der Auswertung der schriftlichen Hinweise hierzu legte das ArL Lüneburg am 29.01.2021 den Untersuchungsrahmen für das Raumordnungsverfahren fest.
Aufgrund der Corona-Pandemie pausierte die Erstellung der für das Raumordnungsverfahren erforderlichen Gutachten für mehrere Monate. Im Juni 2022 stellte die Stadt Soltau die Verfahrensunterlagen fertig. Das ArL Lüneburg leitete daraufhin das Raumordnungsverfahren ein und führte die Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung durch.[/box]