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Am 10. Dezember ist bundesweit Warntag, dann sind die Sirenen im ganzen Landkreis zu hören. (Symbolbild: Behns)

Hand auf Herz: Wissen Sie was los ist, wenn Sirenen heulen?

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Winsen. Sirenen warnen die Bürger, alarmieren die Feuerwehr und andere Retter. Sirenen müssen immer funktionieren. Am 8. Dezember um 11 Uhr werden deutschlandweit die Sirenen getestet. Am bundesweiten Warntag werden aber auch andere Kanäle geprüft.  Sie sind am sogenannten „Modularen Warnsystem“ (MoWas) angeschlossen, das sind: Warn-Apps, Anzeigetafeln, Internet, Radio und Fernsehen.

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Kleines Sirenen-ABC

  • Ist ein einmünitiger Dauerton zu hören, der zweimal unterbrochen ist, handelt es sich um einen Feueralarm.
  • Besonders wichtig ist der auf- und abschwellende Heulton, dieser warnt vor einer drohenden Gefahr. Dann soll man alle verfügbaren Medien einschalten (Rundfunk, TV, etc.) und auf Durchsagen und Informationen achten.
  • Ein einmünitiger Dauerton, der zweimal unterbrochen ist, und dem sich nach 12 Sekunden Pause ein einminütiger Dauerton – ohne Unterbrechung – anschließt, ist ein Katastrophenalarm.
  • Bei den Warnsignalen der Sirenen bedeutet ein langer Dauerton Entwarnung. [/box]

Erster Warntag
lief 2020

Andreas Bahr von der Feuerwehr erklärt den Sinn: Der erste deutsche Warntag fand am 10. September 2020 statt: Dieser zeigte diverse Schwachstellen innerhalb der Warneinrichtungen und -systeme. Große Gebiete waren schlecht oder gar nicht mehr mit Sirenen ausgestattet. Das Funknetze waren überlastet. Bürgerinnen und Bürger wussten nicht, warum Sirenen heulen und was es zu bedeuten hat.

Ein Signal,
das Leben retten kann

Aktuelle Ereignisse zeigen, wie wichtig Warnen ist, sei es die Katastrophe im Ahrtal oder der Krieg in der Ukraine. Aus dem Warntag 2020 und dem Hochwassergeschehen im Ahrtal wurde viele Erkenntnisse gewonnen – eine davon ist die gezielte Warnung der Bevölkerung. In vielen Regionen wurden die Sirenen wiederaufgebaut oder durch modernere ersetzt.

Dennoch stellte sich die Frage – reichen Sirenen und Warn-Apps aus? Nicht jeder Bundesbürger hat eine der Warn-Apps (NINA, KATWARN oder BIWAPP) auf seinem Smartphone installiert und Sirenen können im Allgemeinen nur heulen. Deshalb soll dieses Mal bei vielen Bundesbürger zusätzlich das Handy klingeln.

Testtag verschoben
für neue Technik

Der Warntag soll eigentlich jährlich am zweiten Donnerstag im September laufen. Dieses
Mal musste er verschoben werden, da ein neues Warnsystem zu diesem Zeitpunkt noch nicht
einsatzbereit war. Das „Cell Broadcast“ wird am 08. Dezember zum ersten Mal im großen Stil
getestet, hierbei können Nachrichten als Push-Up Meldung (die wie eine SMS-Nachricht aussieht) auf Smartphones und Handys gespielt werden, die sich im Bereich von definierten „Funkzellen“ aufhalten.

Somit wäre es im Ernstfall möglich, ein Gebiet gezielt mittels Warnnachrichten zu versorgen,
da nur die Smartphones und Handys die Information erhalten, die sich im Umkreis der „Funkzelle“ aufhalten und dieses unabhängig von vorhandenen Warn-Apps.

Diese neue Übertragung von Warnmeldungen kann aber nur als eine zusätzliche ergänzende Möglichkeit der Bevölkerungswarnung verstanden werden. Sie wird weder die Sirenen ersetzen, noch werden die Warn-Apps überflüssig, da diese viel weitreichendere Informationen liefern, als es eine einzelne Push-Up Nachricht kann.