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Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch sagt, Lüneburg habe nie das Abschlussdokument zum Dialogforum Schiene mit der Alpha E-Lösung unterschrieben. (Foto: t&w)

Lüneburger Rat gegen Ausbau der Bahnstrecke Hamburg-Hannover

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Lüneburg.  Der Rat der Stadt Lüneburg hat sich jetzt gegen den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover ausgesprochen. Diese Lösung wird aber im Landkreis Harburg favorisiert.

Bis zum Jahresende will die Bahn der Bundesregierung vorschlagen, wie im Dreieck Hamburg-Hannover-Bremen der Zugverkehr gestärkt werden kann: Entweder durch einen Ausbau der Bestandsstrecke oder durch einen Neubau. Der Ausbau träfe den Kreis Lüneburg und die Hansestadt, der Neubau führte durch den Landkreis Harburg.

Ein Blick in
die 
Geschichte

Seit Langem laufen die Diskussionen und Planungen in Bund, Land und bei der Deutschen Bahn (DB), wie die Schienen-Infrastruktur im norddeutschen Raum zukunftsfähig ausgebaut werden kann. Die Suche nach einer Trasse, vor Jahrzehnten unter dem Stichwort Y-Trasse begonnen und aktuell unter dem Begriff Alpha-E diskutiert, soll voraussichtlich im Sommer vom Bundestag mit einer ganz konkreten Trassenvariante aufs Gleis gesetzt werden.

Rat verabschiedet
Resolution

Und das sind die Eckpunkte der Lüneburger Resolution:

  • Grundsätzlich ist der Rat für eine verbesserte Schieneninfrastruktur, um zusätzliche Kapazitäten für den Güterverkehr zu schaffen und den Personenverkehr zu verbessern.
  • Erhebliche Bedenken hat der Rat gegen die Varianten „Bestandsausbau“ und „Bestandsausbau mit Ortsumfahrungen“.
  • Bund und Land sollen ein Raumordnungsverfahren einzuleiten.

Oberbürgermeisterin: Lüneburg
hat nie Ja zu Alpha E gesagt

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch hatte zu Beginn der Sitzung mit folgenden Worten in das Thema eingeführt: „Es gab in Folge des Dialogforums Schiene Nord keinen regionalen Kompromiss. Lüneburg hatte gute Gründe, das Abschlussdokument nicht zu unterzeichnen. Was wir jetzt brauchen, ist eine objektive, ergebnisoffene Beurteilung auf Faktenbasis.“ Der letzte Beschluss des Rates dazu stammt aus dem Jahr 2016. Nun sei es an der Zeit, die aktuelle Position Richtung Bund und Land zu transportieren, so Kalisch, und zwar „möglichst breit und möglichst klar“.

Stadtrat Markus Moßmann hatte für den Rat wichtige Eckpunkte der bisherigen Planungsdiskussion zusammengefasst. Vor allem warnte er vor einem jahrelangen Ausbau der Strecke unter „rollendem Rad“, wie es Bahnexperten nennen und als „hohe Herausforderung“ bezeichnen.