Buchholz. Mehr Sicherheit für Abc-Schützen hat sich Astrid Albers-Pestke auf die Fahnen geschrieben – und 600 leuchtend gelbe Warnwesten für Buchholzer Erst- und Zweitklässler organisiert.
Nachdem Albers-Pestke bereits die Schulanfänger der Wiesenschule, Mühlenschule und der Grundschule Sprötze/Trelde mit den leuchtenden Blickfängen ausgestattet hatte, freuten sich jetzt 222 Schülerinnen und Schüler der Heideschule über die knallgelbe Schutzkleidung.
Ratsfrau erfüllt
Herzenswunsch
Die Buchholzer Ratsfrau hat sich damit einen Herzenswunsch erfüllt. Auslöser war eine Autofahrt an einem dunklen Wintermorgen, bei der ihr beinahe ein Schulkind vors Auto gelaufen wäre. Für Albers-Pestke war danach klar: „Ich muss was tun.“ Sie begann zu recherchieren und fand schnell heraus, dass der ADAC seine Westenaktion mittlerweile eingestellt hatte. Die Buchholzerin ließ nicht locker – und fand nach zahlreichen Gesprächen schließlich in der Vorwerk-Stiftung einen Sponsor.
„Zu Beginn eines Schuljahres thematisieren wir die Dunkelheit im Herbst und Winter und wie wichtig helle Kleidung ist“, sagt die Rektoren der Heideschule, Corinna Vogt. Die Verkehrssituation am Schulzentrum I sei gerade zu Schulbeginn immer sehr unübersichtlich. „Wir Lehrkräfte haben alle Warnwesten und haben uns die auch sehr für unsere Kinder gewünscht – ich finde diese Aktion großartig“, ist Vogt begeistert.
Westen machen Kinder
aus großer Distanz sichtbar
Tatsächlich wird laut ADAC ein dunkel gekleidetes Kind von Autofahrern in der Dämmerung bei eingeschaltetem Abblendlicht erst in 25 Metern Entfernung erkannt. Helle Kleidung vergrößere die Distanz auf 40 Meter. Tragen die Kinder eine reflektierende Sicherheitsweste, sind sie bereits auf 150 Meter Entfernung zu erkennen. Überdies macht eine entwicklungsbedingte Fehleinschätzung von Kindern im Schulanfängeralter die Westen so wichtig. Im Alter von sechs Jahren sind Kinder, die ein fahrendes Auto sehen, überzeugt davon, dass auch sie vom Autofahrer gesehen werden. Die Einsicht, dass zwischen sehen und gesehen werden ein entscheidender Unterschied liege, ist erst im achten Lebensjahr voll ausgebildet. Das weiß man auch an der Waldschule und der Grundschule Steinbeck, dort sind die Erstklässler bereits von einem Versicherer beziehungsweise vom Schulverein mit Westen ausgerüstet worden.
Für Albers-Pestke sind die 600 Schutzwesten nur der Auftakt. Sie will sich auch im kommenden Jahr wieder dafür einsetzen, dass die Buchholzer Erstklässler mit Warnwesten ausgestattet werden.