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Manuela Bundes Lebensmotto ist der bekannte Satz von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ (Foto: dre)

„Aktive Meckelfelder“ wollen ein Verein werden

Meckelfeld. Seit November 2021 haben die „Aktiven Meckelfelder“ 3500 Blumenzwiebeln unter die Erde gebracht. Mehr als 260 Mitglieder hat die zugehörige Facebook-Gruppe mittlerweile. Manuela Bunde, die sich extra dafür einen Account bei dem sozialen Netzwerk eingerichtet hat, ist sichtlich stolz auf diese Entwicklung. Die Initiatorin der Bewegung strebt nun die Gründung eines gemeinnützigen Vereins an, um dem Ganzen einen offizielleren Anstrich zu geben. Der WA auf Ortstermin in Meckelfeld.

Manuela Bunde trägt einen roten Schal, eine rote Tasche, eine rote Brille, roten Lippenstift und rot lackierte Fingernägel. Doch das hat wohl weniger mit ihrer SPD-Mitgliedschaft zu tun. Sie mag es bunt. Mit der neongelben Jacke in Kombination ist die stellvertretende Bürgermeisterin des Ortes ein wandelnder grellbunter Punkt in den winterlich tristen Straßen, die noch einige Wochen auf das erste Frühlingsgrün warten müssen. „Die Leute hatten genug grau, die müssen jetzt mal was Schönes sehen!“ Ihr Lebensmotto ist der bekannte Satz von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Doch dürfe man sich auch nicht beirren lassen, denn der Anfang der blühenden Bewegung sei alles andere als leicht gewesen.

Aschenbecher
und Gießkannen

„Viel von dem Gepflanzten wurde herausgerissen“, erinnert sich Bunde. Zuerst habe sie sich sehr darüber geärgert, doch dann entschieden, dem Vandalismus mit noch mehr Tatendrang zu begegnen. „Ich habe dann sofort alles nachgepflanzt und Jugendliche, die sich dort regelmäßig treffen, angesprochen, ob sie mal ein Auge darauf haben würden.“ Das habe sehr gut funktioniert. Viele Leute kämen zu ihr und sagten: „Warum tust du dir das an?“ Das werfe sie nicht aus der Bahn, sagt sie und verweist auf Kästners Satz. „Es ist viel schöner, wie viele Leute das toll finden und uns auch mal ein paar Euro für neue Blumen und Pflanzen zustecken.“

Doch es sind nicht nur Pflanzen, die die „Aktiven Meckelfelder“ einsetzen, um das Ortsbild merklich aufzupeppen, Auch sogenannte Smokies – kleine, verschließbare Aschenbecher mit Erdstecker – wurden aufgestellt. „Damit nicht immer überall die Zigarettenkippen rumliegen.“ Die ansässigen Geschäfte haben außerdem zum Großteil Blumenkübel und Gießkannen bekommen. „Unsere Leistungen sind inzwischen anerkannt und die Achtsamkeit ist größer geworden.“ Der Einsatz konzentriert sich hauptsächlich auf das Umfeld der Mattenmoorstraße mit dem Gewerbe und dem Kriegerdenkmal, wo auch ein Beet angelegt wurde. „Ich wollte da ja alles bepflanzen, durfte ich aber nicht“, schmunzelt Manuela Bunde und berichtet von ihrer Vision der 1000 Krokusse.

Ordnung erhöht
Hemmschwelle

Der Meckelfelder Dorfputz finde seit Kurzem zweimal im Jahr statt – im Frühjahr und im Herbst. Zuvor gab es nur den Frühjahrsputz. „Wenn es schöner aussieht, steigt auch die Hemmschwelle, Müll hinzuschmeißen oder Hundekot liegen zu lassen“, ist die Einheimische überzeugt, die seit 16 Jahren im Ortsrat sitzt. Die Früchte ihrer Arbeit werden die engagierten Einwohner bald wieder bewundern können, wenn Osterglocken, Hyazinthen und Tulpen aus der Erde schießen. „Die ersten Krokusse kommen jetzt schon“, zeigt Bunde mit einem Lächeln im Gesicht.

Zwischen einem Monat und einem Jahr könne es dauern, bis so eine Prüfung auf Gemeinnützigkeit abgeschlossen ist. So lange müssten die „Aktiven Meckelfelder“ noch ohne offizielle Zuschüsse weiter arbeiten. „Doch für die Gründung habe ich schon Leute an der Hand“, erklärt Manuela Bunde.
Von Andreas Urhahn