Bendestorf. „Hallo Bendestorf!“ „Hallo Otto!“ Die für Komiker Otto Waalkes übliche Begrüßung, sie funktionierte jetzt auch im Bendestorfer Filmmuseum. Nach fast 30 Jahren war der ostfriesische Blödelbarde auf Einladung des Trägervereins „Freundeskreises Filmmuseum Bendestorf“ dorthin zurückgekehrt, wo er 1994 „OTTO – Die Serie“ produziert hatte.
Thomas Smidt, Vorsitzender des „Freundeskreises Filmmuseum Bendestorf“, nahm Otto mit auf eine exklusive Führung durch das Museum. Komiker Waalkes zeigte sich beeindruckt von der Film- und Fernsehgeschichte, die in Bendestorf seit der Nachkriegszeit geschrieben wurde. Aber auch das Engagement der Ehrenamtlichen für den Erhalt des heutigen Museumsgebäudes und den Ausbau zu einem Museum u. a. mit Produzentenkino und Unterrichtsräumen beeindruckte den Star.
Prominente Gäste
beim Komiker-Besuch
Nicht nur für das Team des Filmmuseums, sondern auch für Otto Waalkes war der Besuch ein besonderes Erlebnis, traf er dabei doch auch auf alte Weggefährten wie Musiker Jean-Jacques Kravetz, der u. a. seit Jahrzehnten im Panik-Orchester von Ottos früherem WG-Mitbewohner Udo Lindenberg spielt, und den langjährigen NDR-Moderator Lutz Ackermann.
Nach dem Rundgang trat der mittlerweile 74-Jährige noch im Kinosaal des Filmmuseums auf. Beeindruckend: Das Publikum erstreckte sich von Grundschulkindern bis hin zur Rentnerin und zum Pensionär. Unter den Gästen waren auch Sandra Keck, Schauspielerin und Aufsichtsratsvorsitzende der Ohnsorg-Theater GmbH, sowie die lokale Politik u. a. mit Samtgemeindebürgermeisterin Claudia von Ascheraden, Bendestorfs Bürgermeister Bernd Beiersdorf und Jesteburgs Bürgermeister Udo Heitmann vertreten.
Besonders die kleinen Gäste hatten es Otto schnell angetan. Während die Erwachsenen größtenteils mit den Sketchen und Bühnenprogrammen des Ostfriesen großgeworden sind, haben die Kinder eine ganz andere Beziehung zu Otto. Er holte die Kids in die erste Reihe und fragte, noch während sie sich ihre Plätze suchten: „Kennt Ihr Ice Age?“ Die Antwort: ein kollektives, aufgeregtes Nicken. Sofort verfiel Otto Waalkes in die Stimmlage mit Sprachfehler des Faultiers Sid, das er für den Kult-Film synchronisiert hatte.
Gastgeber Thomas Smidt hatte sich Fragen zurechtgelegt, um Otto vor dem Publikum zu interviewen. Um diese Aufgabe war Smidt nicht zu beneiden. Denn Waalkes bewies, dass er trotz seiner bald 75 Jahre noch immer unheimlich schlagfertig und witzig ist. Als Smidt beispielsweise auf die Anfänge von Ottos Karriere zu sprechen kam, platzte es aus dem heraus: „Wir bekamen damals 100 Mark, wenn wir aufgetreten sind – und 200, wenn wir es lieber gelassen haben.“ Thomas Smidt moderierte souverän weiter, auch wenn nicht alles nach Plan lief. Seinen Wunsch, Otto möge seine Version von „Hänsel & Gretel“ spielen, kam der Komiker nicht wirklich nach: Er stimmte stattdessen sein legendäres „Wir haben Grund zum Feiern“ an.
Bevor Otto sich verabschiedete, durfte seine Hymne „Ich bin ein Friesenjung‘“ natürlich nicht fehlen. Und im Foyer des Filmmuseums gab er noch fleißig Autogramme – auf Karten, Kuschel-Ottifanten und sogar in ein Otto-Buch der Jesteburger Samtgemeindebücherei.