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Ein letztes Mal verabschiedete sich Mareike Vogel von den Luchse-Fans in der NordHeideHalle. Das Grinsen war ihr auch nach Schlusspfiff nicht aus dem Gesicht zu kriegen. (Foto: jhk)

Buchholzer Luchse verlieren ganz knapp gegen Liga-Primus Solingen

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Buchholz. Es habe nicht sollen sein mit einem Sieg beim letzten Spiel von Torhüterin Mareike Vogel im heimischen Luchsbau. Die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten boten dem Spitzenreiter und neuen Bundesliga-Aufsteiger Solingen-Gräfrath am Sonnabend in der Buchholzer NordHeideHalle über 60 Minuten eine echte Abwehrschlacht. Trotz starker Leistung und einer überragenden Mareike Vogel im Kasten, gingen die Luchse in der 2. Bundesliga mit 22:23 als Verlierer vom Parkett – konnten aber stolz auf ihren Auftritt sein.

Dutzende mitgereiste HSV-Fans und die Luchse-Anhänger sorgten schon vor Spielbeginn für eine tolle Atmosphäre. Mit der besten Offensive der Liga erwartete die Handball-Luchse eine echte Mammut-Aufgabe in der Abwehr. Die Mannschaft von Dubravko Prelcec machte es in der Anfangsphase richtig gut. Beweglich auf den Beinen und aggressiv im Zweikampfverhalten. Dazu war Mareike Vogel beim ersten Wurf der Gäste sofort zur Stelle, allerdings scheiterte Cara Reiche im Gegenzug per Tempogegenstoß an der starken HSV-Torfrau Natascha Krückemeier (1.).

Zu viele Chancen
ausgelassen

Genau das war auch das Problem der Luchse in der gesamten ersten Hälfte: Sie ließen zu viele Wurfmöglichkeiten aus und fanden in Krückemeier immer wieder ihren Meister. Und wenn die HSV-Torfrau nicht zur Stelle war, dann hatten die Luchse auch noch Pech, wie in der 9. Minute, als Marthe Nicolai ihre Gegenspielerin stark mit einer Drehung austanzte aber dann nur den Pfosten traf.

Prelcec wechselte Mitte der ersten Hälfte durch, brachte mit Antonia Pieszkalla, Finja Harms und Anna Ansorge neue Impulse. So erholten sich die Luchse vom 6:10-Rückstand und kamen wieder auf 10:12 heran (25.). Auch in Unterzahl blieben die Buchholzerinnen geduldig, spielten Finja Harms am Kreis frei, die für das 12:14 sorgte (29.). Weil Mareike Vogel mit der Halbzeitsirene einen Siebenmeter hielt ging es lediglich mit einem 13:15-Rückstand in die Pause.

Im zweiten Spielabschnitt entwickelte sich eine echte Abwehrschlacht. Der HSV versuchte aufs Tempo zu drücken, doch die Luchse wuchsen in der zweiten Spielhälfte über sich hinaus, kämpften um jeden Ball und hatten in Mareike Vogel einen überragenden Rückhalt. Levke Kretschmann brachte die Buchholzerinnen mit ihrem fünften Treffer auf 16:17 heran (34.). Immer wieder schafften es die Luchse, die beste Offensive der Liga ins Zeitspiel zu bringen. Mareike Vogel vernagelte zudem das Luchse-Tor. Einziger Wehrmutstropfen: Offensiv gelang der Prelcec-Mannschaft nicht alles. Mitte der zweiten Hälfte ließen die Luchse über zehn Minuten keinen Gegentreffer zu und drehten die Partie durch den Treffer von Svea Geist zum 19:18 (45.).

Torhüterinnen
mit vielen Paraden

Beide Torhüterinnen zeigten zahlreiche Paraden und brachten die Offenivreihen zur Verzweiflung. Als Mareike Vogel einen weiteren Ball von außen entschärfte, hallten zum ersten Mal Mareike-Vogel-Sprechchöre durch die Halle (49.). Das Spiel blieb auch in der Schlussphase eng, beide Mannschaften warfen alles in die Waagschale. Als Levke Kretschmann im Zeitspiel den Ball nicht im Tor unterbringen konnte und den Gästen bei einer 23:22-Führung ein Siebenmeter rund 30 Sekunden vor Schluss zugesprochen wurde, schien das Spiel entschieden. HSV-Spielerin Mandy Reinarz täuschte an, Mareike Vogel saß schon auf dem Hosenboden, riss aber noch die Füße nach oben und hielt den Siebenmeter – die Szene des Spiels. Dass den Luchsen im letzten Angriff kein Treffer mehr gelang war zwar schade, schmälerte aber die Leistung der Buchholzerinnen nur wenig. Nach Schlusspfiff wurden Cara Reiche (Buxtehuder SV), Sarah Lamp und Mareike Vogel (Karriereende) verabschiedet. Die HSV Solingen-Gräfrath feierte mit den mitgereisten Fans den Bundesliga-Aufstieg.

„Ich bin nicht enttäuscht, die Mannschaft hat alles gegeben. Es war ein richtig tolles Spiel von uns“, sagte Luchse-Coach Dubravko Prelcec nach der Partie und fügte hinzu: „Solingen hat gezeigt, warum sie oben sind und kommende Saison Bundesliga spielen. Sie haben sich trotz Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen, das Spiel gedreht und am Ende gewonnen.“
Von Jan-Hendrik Koch