Winsen. Die Mitglieder votierten jetzt auf der Jahreshauptversammlung des TSV Winsen mit deutlicher Mehrheit dafür, dass der Vorstand Planungen zu einem möglichen Hallenneubau aufnehmen möge. Die Entscheidung, ob der Verein eine Halle dann tatsächlich baut, soll aber erst nach Auswertung aller Fakten auf der nächsten Jahreshauptversammlung fallen.
Vorsitzende Dagmar Luhmann, die wie ihre Vorstandskollegen Schatzmeister Frank Plönnigs und Liegenschaftswart Thomas Lipinski in ihrem Amt bestätigt wurde, stellte den Mitgliedern die Ideen vor (der WA berichtete): Entweder man entscheidet sich für eine Aufstockung über der Budohalle mit diversen räumlichen Einschränkungen und einer Dachentwässerungsproblematik, oder man baut neu auf einer Freifläche auf dem Jahnplatz. Die ersten Kostenschätzungen liegen bei rund 1,3 Millionen Euro für die Aufstockung und 2,6 Millionen für eine Zweifeldhalle.
Die fehlenden Hallenkapazitäten werden die Winsener Vereine wohl noch etwas länger beschäftigen, erklärte Dagmar Luhmann: Denn wie lange die BBS-Sporthalle weiter als Flüchtlingsquartier gebraucht wird, steht nicht fest; zudem verzögert sich der Bau der neuen Sporthalle für die Alte Stadtschule wohl bis Sommer 2024.
Mehrere Punkte sprechen für die Initiative des TSV-Vorstands: Zum einen fehlen Hallenkapazitäten – nicht nur für den Trainingsbetrieb, sondern insbesondere auch für Punktspiele in den Mannschaftssportarten und Turnierwettbewerbe. Zum anderen verschärft sich die Situation alljährlich im Winter, wenn auch die Fußballer in die Sporthallen drängen.
Vorstand stellte
Vorschläge zur Diskussion
Der Vorstand stellte seine Vorschläge zur Diskussion. Und da wurde schnell klar: Wenn neu gebaut wird, dann doch bitte gleich richtig. Im Klartext wurde der Vorschlag des Neubaus einer größeren Dreifeldhalle mit reichlich Applaus quittiert. Platz genug wäre vorhanden. Es gab außerdem auch eine Reihe kons-truktiver weiterer Ratschläge: Vor allem sei die Parkplatzsituation am Borsteler Weg, die schon jetzt oft bedenklich sei, einzukalkulieren; ein anderer Vorschlag stellte den geplanten Standort hinter den Beachplätzen infrage und regte an, über eine Verlegung in Richtung Borsteler Weg nachzudenken.
Und auch die Idee, inwieweit eine Vergrößerung der WINarena von einer Fünffeldhalle auf zwei Dreifeldhallen möglich sei, wurde diskutiert. Der Vorstand nahm alle Beiträge auf und soll sich nun vor allem darum kümmern, die Kosten und Zuschussmöglichkeiten für einen Neubau abzuklären.
In ihrem Vorstandsbericht konnte Dagmar Luhmann auf klar steigende Mitgliederzahlen verweisen. Sie rechnet damit, dass man zum Jahresende den Vor-Corona-Stand mit etwa 2750 Mitgliedern erreicht habe. Für seine sportlichen Erfolge auf Bundesebene zeichnete der TSV Winsen den Fechter Paul Seemann aus. Der Kurt-Pondorf-Pokal ging an Leichtathletik-Abteilungsleiter Klaus Heinsohn, der nicht nur seit 2016 für den Stadt- und Deichlauf verantwortlich zeichnet, sondern sich auch als Trainer und seit 2013 als Sportabzeichenwart im Verein engagiert.
Natürlich konnten auch langjährige Mitglieder geehrt werden. Klaus Moebius und Hannelore Westermann (beide für 60 Jahre) sowie Friedrich Rebenstorf, Lothar Platz und Horst Busch (alle für 65 Jahre) wurden ebenso ausgezeichnet wie Helga Kasten und Jürgen Friedrich (70 Jahre). Bereit seit 75 Jahren gehören Jutta von Witzleben, Renate Schubert, Jürgen Schacht, Horst Roesch, Hella Köhlbrandt, Harald Eisenblätter und Otto Ehrhorn dem TSV Winsen an.
Von Kathrin Röhlke