Nindorf. Die Greifvogelshow ist ein Zuschauermagnet im Wildpark Lüneburger Heide in Nindorf. Wie viele Stunden Arbeit dahinter stecken, bis Adler, Eule, Bussard und Co. scheinbar schwerelos nur wenige Zentimeter über die Köpfe der Zuschauer schweben, kann man als Besucher nur erahnen.
Auch hinter den Kulissen ist die Falknerei unter der Leitung von Michael Kirchner mit vielen Dingen beschäftigt, wie zum Beispiel mit der Zucht seltener Greifvögel oder der Pflege und Auswilderung von verletzten Tieren, die in der Greifvogelauffangstation abgegeben werden. Jetzt war die Falknerei im Wildpark Gastgeber für das Sommerfest der Falkner aus den beiden Verbänden Deutscher Falknerorden (DFO) und Orden Deutscher Falkoniere (ODF). Für die rund 120 Privatfalkner aus beiden Verbänden, die ihre Vögel zur Beizjagd nutzen, war es vor allem der Blick hinter die Kulissen, der den Besuch im Wildpark so interessant machte.
Erfahrungsaustausch
im Vordergrund
„Bei dem Treffen standen vor allem der Informations- und Erfahrungsaustausch im Vordergrund“, berichtet Michael Kirchner. „In der Haltung und beim Training der Vögel im Wildpark und bei den privaten Falknern gibt es viele Parallelen und wir können alle voneinander lernen“, so Kirchner weiter. Und so stand auch die Führung durch die Volieren im Vordergrund der Zusammenkunft, bei dem die Gäste alle Bereiche der Wildpark-Falknerei genau unter die Lupe nehmen konnten.
Stella heißt das Riesenseeadler-Weibchen, das mit seinen vier Jahren rund sieben Kilogramm Gewicht auf die Waage bringt. Mit 2,70 Metern Spannweite ist dieser Greifvogel der größte Adler der Welt und einer der größten Greifvögel überhaupt.
Nach nur wenigen Wochen im neuen Zuhause, macht Stella schon große Fortschritte. „Sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, meistert schon die ersten kleinen Flughüpfer. Sie weiß aber auch, dass sie schön ist“, meint Kirchner. Aufsehen erregte ein anderes Riesenseeadler-Weibchen kürzlich im Landkreis Cuxhaven. Das 19 Jahre alte Tier war aus einem Gehege im belgischen Genk entwischt und wurde mehrfach im Cuxland gesichtet. Inzwischen soll der Vogel wieder in Belgien seine Kreise ziehen. In der freien Natur leben Riesenseeadler an der russischen Pazifikküste. wa