Salzhausen. Die etwa 310 Mitglieder starke Schützenkompanie Salzhausen hat wieder ein Schützenhaus: Nach einjähriger Bauzeit ist der Umbau des bisherigen Schießsportzentrums abgeschlossen. Und weil das aufwändig modernisierte Gebäude künftig die Funktionen des benachbarten, 2019 verkauften alten Schützenhauses ziemlich gut ausfüllen wird, hat sich der Vorstand des Vereins entschlossen, es jetzt auch neues Schützenhaus zu nennen.
In der Zeit zwischen den Schützenfesten 2022 und 2023 waren die Handwerker aktiv, außerdem trugen viele Schützenbrüder und -schwestern mit großen Eigenleistungen zum Gelingen des Projekts bei. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Viele Besucher des Schützenfestes haben sich im Juni schon davon überzeugt. Der WA durfte die neuen Räumlichkeiten jetzt bei einem Pressetermin im Detail begutachten.
Und jeder Interessierte hat dazu die Gelegenheit am Sonnabend, 19. August. Dann wird das neue Schützenhaus offiziell eingeweiht und ab 14 Uhr lädt die Schützenkompanie zum Tag der offenen Tür ein. Neben einem bunten Rahmenprogramm werden dann auch Führungen durch das Haus angeboten.
Jedes Wochenende
auf der Baustelle
680 000 Euro hatte man im Vorfeld an Umbaukosten veranschlagt – und dass dieser Kostenrahmen trotz Inflation eingehalten werden konnte, hat die Schützenkompanie vor allem ihren fleißigen Mitgliedern zu verdanken. Ein Jahr lang trafen sich jedes Wochenende um die 15 Leute auf der Baustelle, um selbst mit Hand anzulegen. „Insgesamt haben 110 Menschen geholfen, das sind mehr als ein Drittel unserer Mitglieder“, bedankt sich Schützenoberst und Erster Vorsitzender Hans-Peter Kröger.
Manfred Menth, als Platzmeister ebenfalls Teil des geschäftsführenden Vorstands, verweist darauf, dass der Verein viele handwerklich begabte Mitglieder habe und nennt ein Beispiel: Den Tresen im komplett neugestalteten Aufenthaltsraum hat Vereinsmitglied Jens Putensen, von Beruf Tischlermeister, aus alten Holzbalken gebaut. Ein Großteil der Arbeiten musste aber doch von Profis eingekauft werden, finanziert hat der Verein das Ganze aus den Erlösen des Verkaufs des alten Schützenhauses und einer Grundstücksfläche von 6000 Quadratmetern. Außerdem bekommt die Schützenkompanie Zuschüsse in Höhe von 100 000 Euro vom Landessportbund und 50 000 Euro von der Gemeinde Salzhausen.
Modern und doch
auch traditionell
Ein Kernstück ist die Aufwertung des 200 Quadratmeter großen Aufenthaltsraums, der neue, große Fenster, einen neuen Fußboden, einen neuen Tresen und komplett neue Stühle und Tische bekommen hat. Der Look passt zum Image, das der Verein gerne pflegt: Der helle, freundliche und offene Charakter steht für Modernität, das Festhalten am dominanten Werkstoff Holz steht für Tradition. „Das kommt gut an“, weiß Schriftführerin Janina Richert, früher habe der Raum eher dunkel, eng, rustikal und kalt gewirkt.
70 Sitzplätze bietet der neue „Saal“ mit neuer Bestuhlung, die Kapazität kann für besondere Anlässe aber schnell erweitert werden. „Für den diesjährigen Schützenfest-Kommers haben wir die alten Tische und Stühle aufgestellt, dann ist Platz für 250 Leute“, berichtet Manfred Menth. In Verbindung mit der neuen, überdachten Terrasse lässt sich der Festraum noch weiter vergrößern.
Ebenfalls komplett neu ist die moderne Küche, sie sich jetzt hinter dem Tresen befindet. Auch das Schießbüro hat einen neuen Standort im Haus. Zusätzlicher Raum gewonnen wurde durch eine Erweiterung westlich des Eingangsbereichs und des Kleinkaliber-Schießstands: Hier wurde die Außenmauer um einige Meter verlegt – was Platz für ein neues Treppenhaus ins Obergeschoss sowie für zusätzliche Lagerräume schafft. Und alles wird behindertengerechter: Der Kleinkaliber-Stand kann nun durch einen separaten ebenerdigen Eingang im Westen erreicht werden. Und der Luftgewehrstand im Obergeschoss wird rollstuhlgerecht erreichbar durch eine im Treppenhaus installierte neue Plattform-Liftanlage.
Beheizung bald
Co2-neutral
Ein Schwerpunkt des Umbaus ist die Energiesanierung: Ein neues Dach und neue Fenster sorgen für Einsparpotenzial. Außerdem wird das Schützenhaus bald Co2-neutral beheizt werden. „Ab Herbst bekommen wir Wärme von der benachbarten Biogasanlage“, berichtet Carsten Schulenburg, Zweiter Vorsitzender der Schützenkompanie. „Die Leitungen liegen schon.
Von Rainer Krey