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Angelika Malchert (von links), Günther Homann und Marina Leu vom Förderverein Landesgartenschau im einzigen noch verbliebenen Beet des Fördervereins. Selbst das macht noch viel Arbeit. (Foto: kr)

Mehr als 5000 Besucher beim Dahlienfest bewundern Winsener Gärtner-Fantasien

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Winsen. Richtig was los war am Sonntag beim Dahlienfest in den Winsener Gärtner-Fantasien: In Kooperation mit Konzerte in Winsen e.V. hatte das Stadtmarketing der Stadt Winsen wieder ein buntes Programm zusammengestellt. Unter dem Motto „Jazz im Park“ sorgten verschiedene Jazz-Bands auf der Bühne für Stimmung, an zahlreichen Ständen präsentierten Kunsthandwerker ausgefallene Geschenkideen, außerdem stellten Organisationen, beispielsweise der NABU, ihre Arbeit vor.

Dazu gab es ein breites Spektrum an kulinarischen Genüssen, von der Bratwurst über Pizza bis hin zu Crepes. Egon‘s Gefährt war mit Spielangeboten für die Kleinen vor Ort. Der eigentliche Star des Tages aber gehörte der Flora an, genauer gesagt der Familie der Korbblüter. Etwa 1700 Dahlien bildeten ein wunderschönes Blütenmeer, viele der mehr als 5000 Besucher zückten ihre Smartphones, um diese traumhafte Farbenpracht im Bild festzuhalten.

Luhegärtner übernehmen
jetzt das Pflanzen

Gut 1500 Dahlien haben die Luhegärtner des Herbergsvereins Winsen gepflanzt und gepflegt, nur noch um ein recht kleines Beet mit etwa 200 Pflanzen und 30 verschiedenen Sorten kümmert sich der Förderverein Landesgartenschau, der das Dahlienfest 2007 ins Rollen gebracht hat. „In den ersten Jahren haben wir bis zu 4000 Knollen in den Boden gepflanzt“, erinnert sich Günther Homann, Gründungsmitglied und Blumenexperte im Förderverein, „alles in ehrenamtlicher Arbeit.“ Mittlerweile tritt der Förderverein kürzer, denn die Mitglieder sind nicht nur weniger geworden, sondern auch in die Jahre gekommen.

Nach wie vor sehr beliebt ist der Straußverkauf, etwa 100 bis 150 Dahliensträuße gingen auch am Sonntag wieder an interessierte Besucher. „Von den Erlösen kaufen wir neue Dahliensorten dazu, um eine möglichst große Vielfalt zu haben“, so Homann. Während viele der anderen Dahlienbeete farblich sortiert sind, ist das Beet des Fördervereins nach wie vor bunt. Homann: „Die Leute wollen es bunt!“

Zuletzt gute Bedingungen
für die Dahlienpracht

Die hohen Temperaturen der letzten Tage haben den Blumen keine Probleme bereitet. „Dahlien mögen keine großen Temperaturunterschiede“, weiß Homann, „Ideal sind Tagestemperaturen von 25, 26 Grad und Nachttemperaturen von 18 bis 20 Grad.“ Trockenheit sei dieses Jahr auch kein Problem gewesen, die Knollen speichern Feuchtigkeit und geben sie dann wieder ab.

Und wenn es doch mal länger trocken ist, hilft das automatische Beregnungssystem, dass bei Bedarf nachts für eine halbe Stunde eingeschaltet wird. Viel Arbeit machen die Dahlien trotzdem: Im Frühjahr müssen die Knollen in den Boden gebracht werden, im Herbst werden sie wieder eingesammelt und bei den Luhegärtnern eingelagert.

Und zwischendurch müssen die verwelkten Blüten immer wieder abgeschnitten werden, damit sich keine Samen bilden und die Pflanze ihre Kraft in die Bildung neuer Blüten stecken kann. Einmal die Woche sind die ehrenamtlichen Helfer dafür im Einsatz.

„Mit etwas Glück blühen die Dahlien noch bis Mitte Oktober“, sagt Homann. Spätestens wenn der erste Frost kommt, ist es mit der Pracht vorbei. „Dann lassen wir sie noch etwa eine Woche in der Erde, damit die Knollen noch einmal zulegen“, verrät er. Erst dann werden sie ausgebuddelt und zum Überwintern kühl und trocken eingelagert. Das Jahr 2023 ist übrigens ein recht gutes Dahlien-Jahr, wie der Experte meint. Allerdings längst nicht so gut wie das Vorjahr: „2022 war der Hammer, da hat alles gepasst!“
Von Rainer Krey