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Die SPD möchte die Fußwege in Salzhausen teilweise für Radfahrer öffnen. De facto werden sie für das eigene Sicherheitsgefühl von vielen bereits genutzt. (Foto: dre)  

SPD-Antrag zu Radwegekonzept überrascht mit teils radikalen Maßnahmen

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Salzhausen. Der Verkehr in Salzhausen lässt die Politik nicht los. Nachdem die Gruppe UWG/Grüne im Gemeinderat bereits im Mai die Erstellung eines inklusiven Verkehrskonzeptes beantragt hatte, das alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigen soll, ist jetzt die SPD mit einem weiteren Antrag mit teils radikalen Maßnahmen zu einem Radwegekonzept nachgezogen. Es beinhaltet unter anderem die Umwidmung von ganzen Straßen zu Radwegen und sorgte dementsprechend für Diskussionsbedarf in der jüngsten Sitzung des Planungs- und Hochbauausschusses.

Der Antrag der SPD hatte es durchaus in sich. Unter insgesamt 13 Punkten wurden einzelne Maßnahmen aufgeführt, die zu einer Verbesserung der Verkehrssituation in Salzhausen für Radfahrer führen sollen. Demnach sollte beispielsweise die Lütt Chaussee als reine Fahrradstraße ausgewiesen werden, ebenso Am Waldbad bis Luhmühlen sowie Schützenstraße und Bruchchausee bis Haus Schnede. Durch das Setzen von Pollern sollten zudem die Schulstraße, Achtern Krankenhus und Maschensfeld für den Kfz-Transitverkehr gesperrt werden.

Erst das inklusive
Verkehrskonzept

Doch eine der wichtigsten Maßnahmen, wäre wohl die Öffnung der Gehwege an der Lüneburger Straße für den Radverkehr in beiden Fahrtrichtungen – was de facto jetzt schon von vielen so genutzt wird. Diese Änderung sollte auch auf der Bahnhofstraße greifen. Die Winsener Straße hingegen würde gekennzeichnete Fahrradspuren erhalten. Die SPD verfolgt die Absicht, den Fahrradverkehr innerorts so zu stärken und der Präambel des Bundesverkehrsministers – Deutschland soll Fahrradland werden – zu folgen.

SPD-Ideen sollen
geprüft werden

Bürgermeisterin Bianca Tacke wollte aber lieber erst einmal abwarten, was bei dem von ihrer Gruppe beantragten inklusiven Verkehrskonzept herauskommt. „Sonst beschneiden wir uns in den Möglichkeiten und behindern uns möglicherweise gegenseitig“, sagte die Grüne.
Das beratende Ausschussmitglied Christoph Ritter ergänzte, dass einiges aus dem Forderungskatalog der SPD rechtlich überhaupt nicht umsetzbar sei. Burkhard Schaedel von der antragstellenden SPD hatte Verständnis für die Einwände und meinte: „Mir ist es wichtig, dass das nicht wieder in der Versenkung verschwindet. Wir als Partei wollen einen breiten Konsens erzielen. Wir möchten die Bürger ja mitnehmen und nicht über ihre Köpfe hinweg etwas vorschreiben.“

Marc Wedemann von der Verwaltung verwies darauf, dass Lothar Zacharias, ein erfahrener Verkehrsplaner, im vierten Quartal seine Vorschläge zum inklusiven Verkehrskonzept vortragen werde und die Ideen dieses Antrags noch mit einfließen lassen könne – sofern umsetzbar – da sich einige Themen überschneiden würden.

Tatsächlich ließen sich diese Maßnahmen nicht so leicht umsetzen, da man alles bei der Verkehrsbehörde beantragen müsse, die vorher auch noch die Polizei mit einbinde, bevor es überhaupt zu einer Entscheidung komme.

Die Ausschussmitglieder einigten sich so darauf, dass der Antrag als Informationsgrundlage Verkehrsplaner Zacharias zur Verfügung gestellt wird, damit dieser die Ideen in seinem Vortrag zu einem möglichen inklusiven Verkehrskonzept einfließen lassen kann. Fortsetzung folgt.
Von Andreas Urhahn