Ashausen. Zwei Spiele, null Punkte – den Start in die neue Verbandsliga-Spielzeit haben sich die Handballer der HSG Seevetal/Ashausen sicherlich auch anders vorgestellt. Am Sonnabend unterlagen die Wolves in eigener Halle klar mit 26:31 (14:19) gegen die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg. Dabei zeigten die Wolves nur phasenweise ihr volles Leistungsvermögen und ließen über die gesamte Spielzeit schlichtweg zu viele Würfe liegen.
Vor einem großen Problem stand Wolves-Coach Nils Bengelsdorf bereits vor der Partie, denn zu Spielbeginn stand keiner seiner drei Torhüter auf der Platte. Philip Pape war privat verhindert und Tim Fieritz meldete sich unter der Woche mit Rückenproblemen ab. Weil Leon La Fleche zudem berufsbedingt erst kurz nach Anpfiff in der Ashäuser Halle aufschlug, hütete Jeffrey Plückhahn aus der zweiten Mannschaft in der Anfangsphase das Wolves-Tor. Zudem waren zahlreiche Auswärtsfans in die Ashäuser Sporthalle gekommen und sorgten mit lauter Stimmung fast schon für ein Wolves-Auswärtsspiel.
Den Start
völlig verpennt
Die Anfangsphase lief für Nils Bengelsdorf und sein Team alles andere als rund. Zwar zeigte Henri Fasterling mit einem geblockten Wurf gleich zu Beginn seine Defensivstärke, doch offensiv lief in den ersten Minuten kaum etwas zusammen. Mit 4:1 gingen die Gäste schnell in Führung, zudem ließ Fasterling auch noch einen freien Wurf vom Kreis liegen (4.). Weil es nicht besser wurde und die Wolves nach sieben Minuten bereits mit 2:7 ins Hintertreffen gerieten, warf Bengelsdorf schon früh die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch.
Die Auszeit fruchtete zunächst, die Wolves kämpften sich auf drei Tore heran (10.). Doch in Unterzahl stellten die Gäste den alten Fünf-Tore-Vorsprung wieder her (12.). Doch Mitte der ersten Hälfte stand die Defensive der Wolves stark, ließ wenig zu und war aufmerksam. Auch der mittlerweile zwischen den Pfosten stehende La Fleche konnte sein Können zeigen. Die Wolves kamen durch einen 4:0-Lauf auf 9:11 heran (19.). Doch die Möglichkeit zum Anschluss oder gar auf den Ausgleich ließen die Wolves in der Folge mehrfach liegen. Selbst Sebastian Wartjes und Leon Petersen brachten den Ball per Siebenmeter nicht im Tor unter (22.). Die Gäste nutzten die offensive Schwächephase kurz vor der Halbzeit aus und gingen mit einem Fünf-Tore-Polster in die Kabine.
Wolves-Trainer findet
die richtigen Worte
Nach Wiederanpfiff spielte zunächst nur eine Mannschaft richtig stark auf – die Wolves. Coach Nils Bengelsdorf schien die richtigen Worte in der Kabine gefunden zu haben, denn sein Team war in der Abwehr beweglich und ging mit der nötigen Härte zu werke. Zudem konnte sich Leon La Fleche zu Beginn gleich doppelt auszeichnen. Im Angriff agierten die Gastgeber in dieser Phase konzentriert, machten kaum Fehler und waren nach dem Treffer von Leon Petersen und einem 4:0-Lauf auf 18:19 dran (35.).
Das Spielte drohte zu kippen, die Wolves hatten reichlich Oberwasser. Allerdings unterliefen den Gastgebern wieder kleine Fehler, die die Gäste sofort ausnutzten und wieder auf vier Tore davonzogen (37.).
Dabei profitierten sie auch immer wieder von Linksaußen Bennet Krix, der sich mehrmals durch seine individuelle Klasse durchsetzte und am Ende neun Tore zum Auswärtssieg beisteuerte.
Zwar bäumten sich die Wolves auch Mitte der zweiten Hälfte gegen die drohende Niederlage, doch an diesem Abend schossen sie schlichtweg zu viele Fahrkarten. Selbst der so zuverlässige Leon Petersen warf beispielsweise einen Tempogegenstoß klar über das Tor (44.).
Abwehr nur phasenweise
richtig stabil
So brachten die Gäste das Spiel über 25:20 und 29:24 souverän zu Ende und sicherten sich den zweiten Sieg im zweiten Spiel. „Es war ein schnelles Spiel mit unheimlich hohem Grundtempo. Das habe ich so nicht unbedingt erwartet“, gestand Nils Bengelsdorf nach der Partie. Seine Mannschaft habe es nur phasenweise geschafft, eine stabile Abwehr zu stellen. „Aber dann sind wir auch rangekommen.“
Unterm Strich habe sich seine Mannschaft zu viele Fehlwürfe geleistet. „Der Mittelblock ist stark, das wussten wir. Trotzdem haben wir es oft über den Kreis probiert und viele Bälle verloren. Und wenn der Ball ankam, haben wir frei vom Kreis nicht getroffen“, analysierte Bengelsdorf. „Wir haben das Spiel vorne verloren.“
Von Jan-Hendrik Koch