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Eckbereiche der östlichen Einmündung des Bardenweges in die Straße Unter den Linden (K 22) sollen als Sperrflächen markiert werden. Die Rechtsabbieger in Richtung Ortsmitte werden ein Stück weiter geradeaus in Richtung Unter den Linden geführt. Die aus dem Bereich Buchwedel kommenden Rechtsabbieger werden weiter in Richtung Ortsmitte geleitet. Foto: win

Verkehrsversuch: Schraffierungen sollen Kreuzungsbereich in Stelle entschärfen

Stelle. Die Kommunalpolitiker im Steller Ratsausschuss für Bau, Umwelt und Verkehr sind sich einig. Zur Entschärfung des Kreuzungsbereiches Unter den Linden (Kreisstraße 22) /Bardenweg soll nun ein „Verkehrsversuch“ starten, der von der Straßenverkehrsbehörde im Winsener Kreishaus unterstützt wird. Das stellte sich während der jüngsten Fachausschusssitzung in der Steller Schulsporthalle heraus. Grundsätzlich positive Reaktionen hatte ein Vorschlag zur Folge, wonach die Gemeinde angesichts der Corona-Problematik den Einsatz von Belüftungsgeräten in den Grundschulen prüfen soll.
Kommunalpolitiker und Verwaltung eint die Sorge, dass unterschiedliche Gefahrenquellen Fußgänger, Radfahrer und Kraftfahrer gleichermaßen in Not bringen können. Die unübersichtliche Kreuzung ist Drehscheibe für Besucher der Sportstätten, des Freibades und der beiden Schulen. Einer der beiden Zebrastreifen ist fast unmittelbar hinter einer Straßenein­mündung platziert. Kraftfahrer, die die abschüssige Ortseinfahrt aus Richtung Süden nutzen,halten oft genug die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nicht ein. Ehrenamtlich tätige Elternlotsen sichern zwar den Schulweg ab, aber eben nur zu einer bestimmten Zeit. Mit ihren Unterschriften dokumentieren mittlerweile 184 Eltern ihre Forderung, den Kreuzungsbereich Unter den Linden (Kreisstraße 22)/Bardenweg zu entschärfen und damit sicherer zu machen.
Viele Lösungsvorschläge landeten auf den Tischen der Kommunalpolitiker und der Gemeindeverwaltung. Christdemokrat Wolfgang Spaude: „Unser Problem ist die Straßenverkehrsbehörde.“ Sie erkenne die Kreuzung nicht als Unfallschwerpunkt an und werde von der Polizei unterstützt. Der von der Gemeinde beauftragte Verkehrsplaner stellte während der Sitzung nun klar: Veränderungen an der Kreuzungsanlage sind kaum möglich.
Nun soll zunächst ein von der Verkehrsbehörde empfohlener „Verkehrsversuch“ gestartet werden: Schraffierungen sollen die beiden Straßenecken des östlich liegenden Bardenweges einengen. Diese Einengungen werden als Sperrflächen gekennzeichnet. Dadurch werden die Verkehrsteilnehmer, die in die Einmündung fahren, stärker abgebremst, was eine bessere Wahrnehmung der Fußgängerüberwege zur Folge hat. Die Zufahrt zum dort ansässigen Betrieb sowie die Mittelinsel können erhalten bleiben. Für die Markierung muss die Gemeinde mit Kosten in Höhe von 1900 Euro rechnen. Der Wunsch aus den Reihen des Ausschusses: Das Verhalten der Verkehrsteilnehmer soll beobachtet werden. „Eventuell“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Henke, „finden wir doch Argumente für die erhoffte Tempo-30-Beschränkung.“
Werner Tasche (Grüne) plädierte während der Fachausschusssitzung dafür, die Anschaffung von Belüftungsgeräten für die Grundschulen zu prüfen. Immerhin könnte die Anschaffung mit bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert werden. Die Verwaltung, so der Grüne weiter, müsse das Thema „richtig aufarbeiten“ und dann müsse im Rahmen einer öffentlichen Sitzung geprüft werden, „ob die Anschaffung sinnvoll ist und vom Verwaltungsausschuss beschlossen werden soll“. Die SPD signalisierte grundsätzliche Zustimmung, wies aber auf mögliche zusätzliche Kosten hin, wenn auch die Kitas ausgerüstet werden sollen. Die BIGS machte ihre Unterstützung von der Erkenntnislage abhängig. Bauamtschef Uwe Gundlach wies darauf hin, dass die Auswertung des Schulversuches in Meckelfeld (der WA berichtete) noch läuft. win