Das Thema Abgase wurde zwar durch die Corona-Pandemie ein wenig aus dem Blickpunkt gerückt, ist aber aktueller denn je. Spätestens seit dem weltweiten Abgasskandal eines renommierten, deutschen Autoherstellers sind die Augen der Öffentlichkeit für dieses lange sträflich ignorierte Thema endlich geöffnet worden. Dass Autos mit Verbrennungsmotor Kohlendioxid (CO2) ausstoßen und damit der Umwelt schaden, ist seitdem wirklich jedem bekannt.
Dennoch machen sich nur wenige Gedanken darüber, welche Schadstoffe eine vernünftige, intakte Schadstoff ist der Feinstaub. Mittlerweile durch Plaketten gekennzeichnet und reglementiert, aber dennoch nicht weniger schädlich. Der eine Teil des Feinstaubs, der beim Fahren eines Kraftfahrzeugs entsteht, lässt sich nur schwerlich verhindern. Damit ist der Abrieb an Reifen und Bremsen gemeint, der zwangsläufig durch die Reibung der Reifen auf der Straße und der Bremsklötze auf den Bremsscheiben entsteht. Hier hilft auch keine Abgasanlage, hier hilft nur vorausschauendes Bremsen. Der andere Teil des Feinstaubs lässt sich allerdings doch durch eine gut arbeitende Abgasanlage beeinflussen. Und zwar der Teil, der durch die unsaubere Verbrennung des Kraftstoffs im Zylinder entsteht. Hier ist, bekanntermaßen, der Dieselmotor der etwas größere Sünder.
Zuletzt noch ein Schadstoff, an den die wenigstens denken, oder überhaupt davon wissen: Das Schwefeldioxid. Auch hier betrifft es fast ausschließlich Dieselmotoren. Schwefeldioxid entsteht bei der Verbrennung von Schwefelresten, wie sie leider immer noch im Diesel vorkommen. Es ist stark lungenreizend und sobald es an die Luft kommt wird es zu einer Säure. Diese Säure ist Hauptverursacher für den, umgangssprachlich, sauren Regen und damit für ein immer weiter voranschreitendes Waldsterben. Wie umweltschädlich diese Schadstoffe tatsächlich sind, wurde uns Mitte 2020 vor Augen geführt, als das Corona-Lockdown die Reduktion dieser Stoffe erzwang. Ein krasses Beispiel hierfür ist die signifikante Verbesserung der Wasserqualität in Venedig. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten war das Wasser wieder sauber und klar.
Abhilfe schaffen durch moderne Auspuffanlagen
Warum also ist die Reduzierung dieser Schadstoffe in Deutschland nicht so extrem zu bemerken? Die Antwort ist ganz einfach. Deutschland hat bereits sehr strenge Abgasvorschriften und die Kraftfahrzeuge hierzulande haben in den meisten Fällen bereits eine moderne und gut funktionierende Auspuffanlage verbaut.
Aber wie genau helfen diese Auspuffanlagen und worauf ist zu achten?
Dazu muss man zunächst verstehen, wie so eine Auspuffanlage eigentlich aufgebaut ist und funktioniert. Die extrem heißen und unter Druck stehenden Abgase werden vom sogenannten Abgaskrümmer direkt am Motorblock, aus den Zylindern kommend, gesammelt und durch das Hosenrohr in den Katalysator (Kat) geleitet. Dort werden sie durch einen speziell beschichteten Keramikblock gefiltert, sodass nur unbedenkliche Stoffe, wie Wasser oder Stickstoff, ausgeschieden werden. Bei modernen Dieselmotoren müssen die vom Katalysator gefilterten Abgase als nächstes durch den Dieselpartikelfilter. Während der Katalysator nur Gase ausfiltert, hat der Partikelfilter, wie der Name schon sagt, die Aufgabe kleinste, bei der Verbrennung entstehende, Partikel herauszufiltern und so die ausgestoßene Menge Feinstaub deutlich zu verringern.
Da es sich bei der Filterung von Feinstaub um das Filtern fester Stoffe handelt, kann es mit der Zeit dazu kommen, dass der Partikelfilter sich mit dem herausgefilterten Feinstaub zusetzt und deshalb ausgetauscht, oder gereinigt werden muss. Das ist ganz normal und zeigt an, dass der Partikelfilter seine Aufgabe gut erledigt.
Nach dem Katalysator beim Benziner, oder dem Partikelfilter beim Diesel, kommt der Abgasstrom in den Mittelschalldämpfer, in welchem sich der Durchmesser des Abgasrohres ändert. Der Mittelschalldämpfer ist meist mit Stahlwolle gefüllt und dient der Reduktion von Schallwellen aus dem Motor. Die Reduktion dieser Schallwellen ist wichtiger als es sich auf den ersten Blick anhört. Denn nicht nur Schadstoffe belasten die Umwelt und anderen Menschen, sondern auch Lärmemission kann großen Schaden bei der Tierwelt verursachen.
Zuletzt gelangen die Abgase in den Endschalldämpfer, welcher die Schallwellen nochmals verringert, bevor sie dann schlussendlich durch das Endrohr ausgeschieden werden. Es zeigt sich also, die modernen Abgasanlagen leisten mehr als die meisten von uns vermutet hätten und das ist auch gut so, denn die Menschheit ist auf ihre Mobilität in allen Lebenslagen angewiesen, gut also, dass auch die Technik voranschreitet, um uns und unsere Umwelt zu schützen, ohne, dass wir Einbußen bei der Mobilität haben.
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