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Wer sich für ein gebrauchtes Motorrad interessiert, sollte die Maschine vor der Kaufentscheidung gründlich unter die Lupe nehmen.

Den technischen Zustand genau prüfen

Als Einsteiger ein günstiges Schnäppchen machen oder sich eine lang gesuchte Rarität in die eigene Garage holen: Verschiedene Gründe können dafür sprechen, sich nach Gebrauchtmotorrädern umzuschauen. So groß die Liebe auf den ersten Blick auch sein kann bei aller Begeisterung sollte man beim Motorradkauf immer kühlen Kopf bewahren. „Den technischen Zustand von sicherheitsrelevanten Teilen wie Beleuchtung, Bremsen und Bereifung sollte man sich vor der Kaufentscheidung genau anschauen“, sagen Experten.

Worauf beim Kauf von gebrauchten Bikes achten?

Oft genügt schon ein erster prüfender Blick, um den Pflegezustand des gebrauchten Motorrades beurteilen zu können: Weisen Verkleidungen, Lenker oder Endschalldämpfer Kratzspuren auf, die auf Stürze und Unfälle hindeuten? Bei den Reifen sind keine Kompromisse erlaubt. Neben der Profiltiefe kommt es dabei auf den Gesamtzustand an: Sind die Gummis schon älter und drohen spröde zu werden? Oder hat die Maschine über längere Zeit gestanden? In diesen Fällen ist es oft besser, gleich auf neue Pneus zu wechseln: „Das Geld, das man bei einer günstigen Gebrauchtmaschine spart, kann man in mehr Sicherheit in Form frischer Reifen investieren“, so die Fachleute.

Doch die eingehende Prüfung des Fahrzeugs reicht nicht aus. Wer sich für ein Bike entschieden hat, sollte auch bei den Formalitäten wohlüberlegt vorgehen. Der Kaufvertrag sollte vor der Unterschrift genau geprüft werden. Und bei der Zulassungsstelle ist darauf zu achten, dass technische Änderungen korrekt in das neue Dokument übernommen werden. Wer mit dem Fahrzeug auch außerhalb der EU unterwegs sein wird, sollte auch gleich einen internationalen Fahrzeugschein ausstellen lassen. Ähnlich wie der internationale Führerschein ist auch dieses Dokument in großen Teilen der Welt im Falle einer Polizeikontrolle notwendig. Während der internationale Führerschein in vielen Ländern einfach online bei der internationaldriversassociation bestellt werden kann, muss der internationale Fahrzeugbrief direkt bei der Kommune beantragt werden. Sind solche rechtlichen Fragen im Vorfeld geklärt, kann der Käufer sich bei der Besichtigung voll auf die technischen Details des Fahrzeugs konzentrieren.

Schließlich sollten Motorradpneus nie bis zur gesetzlich zulässigen Grenze abgefahren werden, um jederzeit genug Grip zu bieten. Die Bremsbeläge sollten mindestens noch vier Millimeter aufweisen, ungleichmäßig abgenutzte Beläge hingegen sind ein Warnzeichen. Vorsicht ist auch geboten, wenn Öl austritt, etwa an der Vordergabel oder dem Motorblock. Nicht vergessen sollte man beim Kauf eines Gebrauchtbikes den Blick auf die Fahrzeugnummer. Dazu die Angabe in den Papieren mit der Nummer am Bike vergleichen, diese ist meist am Rahmen rechts unter dem Lenker eingeschlagen.

Probefahrt ist unversichtbar

Ganz gleich ob man das Gebrauchtmotorrad von privat oder bei einem Händler kaufen möchte: Auf eine Probefahrt sollte man nicht verzichten. Gut zu wissen: Der Händler ist zu einer einjährigen Gewährleistung bei eventuellen Sachmängeln verpflichtet. „Wer sich unsicher fühlt, nimmt zur Besichtigung des Wunschbikes am besten einen technisch versierten Freund mit oder sollte darauf bestehen, die Maschine in einer Werkstatt prüfen zu lassen“, raten Experten.