Geld gegen Leistung – so lautet das einfache Prinzip, das zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern gilt. Glücklich sind alle Parteien, wenn das Verhältnis zwischen erbrachter Leistung und gezahltem Geld stimmt. Stimmt das Verhältnis nicht, muss nachverhandelt werden. Aus Sicht des Arbeitnehmers heißt das: „Ich will mehr Geld“.
Ganz so einfach laufen Gehaltsverhandlungen in der Regel nicht. Auf die Verhandlungen um ein höheres Entgelt sollte sich der Mitarbeiter gut vorbereiten und eine Taktik parat haben. Wie wird die Gehaltsverhandlung zum Erfolg?
Gehaltsniveau in Niedersachsen
Lange Zeit haben die Menschen in dem zweitgrößten Bundesland überdurchschnittlich viel Geld verdient. Niedersachsen lag noch in den 90er Jahren über den Bundesschnitt. Mittlerweile sind die Gehälter in anderen Bundesländern deutlich stärker gestiegen als hierzulande. Das ist unter anderen am Aufbau der Wirtschaft festzumachen. Die Landwirtschaft und der Tourismus in Niedersachsen sind wichtige Branchen. Es sind aber nicht die Branchen, die für ein überdurchschnittlich gutes Gehalt stehen.
Gut bezahlte Jobs gibt es in anderen Branchen, etwa im IT-Bereich oder der Automobilindustrie. In Ballungszentren wird besser bezahlt wie auf dem flachen Land. Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover bietet höhere Chancen auf ein hohes Gehalt. Unternehmen wie der Automobilzulieferer Continental oder die TUI AG haben hier ihren Sitz.
Verhandeln oder wechseln
Fühlt sich ein Arbeitnehmer nicht gerecht bezahlt, leidet darunter seine Leistungsfähigkeit. Schließlich möchte niemand seine ganze Arbeitsleistung erbringen, wenn er sich dafür nicht ausreichend gewürdigt fühlt.
Eine gute Strategie erleichtert den Einstieg in die Gehaltsverhandlungen. Die Auflistung der erfolgreich bestrittenen Projekte oder die Zahl von Vertragsabschlüssen sind Fakten, die als Grundlage für mehr Gehalt dienen. Bei allen Erfolgen gehört es auch, Misserfolge anzuerkennen und mit konstruktiver Kritik umzugehen.
Drohungen gehören nicht zum Inhalt der Verhandlung. Die unverhohlene Drohung mit Kündigung darf höchstens ein Gedankenspiel sein. Lehnt der Vorgesetzte die Erhöhung ab oder trägt sie nur zum Teil mit, ist die Kündigung eine Option. Das Netz ist voller Stellenangebote für die Region Hannover, dem wirtschaftlichen Zentrum vom Niedersachsen.
Neuen Job suchen
Auf eine gescheiterte Gehaltsverhandlung mit einer Kündigung zu reagieren ist nicht unüblich. Das schlechte Gefühl, nicht ausreichend bezahlt zu werden, bleibt schließlich. Ein Jobwechsel ist oft mit einem besseren Gehalt verbunden, kaum wechselt jemand aus finanziellen Gründen die Position und wird schlechter bezahlt.
Die Suche über ein Stellenportal für die Region ist eine gute Option, einen neuen Job zu finden. Erst wenn ein neuer Arbeitgeber gefunden wurde, wird der bisherige Brötchengeber über die Kündigung informiert. Nicht jeder Arbeitgeber reagiert positiv auf eine Kündigung, erst recht nicht nach einer gescheiterten Gehaltsverhandlung.
Gegenangebote nicht annehmen
Flattert nach einer abgelehnten Verhandlung die Kündigung persönlich oder via Einschreiben mit der Deutschen Post ins Haus, versuchen Arbeitgeber mit einem Gegenangebot den Verlust der Fachkraft zu verhindern. Der Entschluss zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses sollte sich davon nicht beeinflussen lassen.
Arbeitgeber vergessen nicht. Wer einmal kündigen wollte, wird für immer der Wackelkandidat sein. Er wird bei Beförderungen übergangen oder selbst mit einer ungerechtfertigten Kündigung bestraft. Möglich auch, dass der Arbeitgeber im Hintergrund Ersatz sucht und das Gegenangebot nur eine Hinhaltetaktik ist. So entpuppt sich das vermeintlich gut gemeinte Gegenangebot als böses Spiel. Daher: Wer einmal kündigt, der sollte diesen Entschluss nicht revidieren.
Bildquelle:
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay