Die Zahlen für das Studieren spricht für sich. Denn im Wintersemester 2019/2020 erreichten diese laut statistisches Bundesamt einen Höchststand. Nach dem Studium selbst ist der Fall etwas anders gelagert. Ist das Berufsleben und zugleich das Alltagsleben voll im Gange, sind die meistens Berufstätigen eigentlich froh, dass sie ihre Erholung am Abend und am Wochenende haben. Aber es mag den einen oder anderen auch der Gedanke plagen, dass sie beruflich weiterkommen oder sich verändern möchten. Bei der Suche nach Angeboten werden sie auf Studienmöglichkeiten stoßen, die parallel zum Beruf gemacht werden können. Ob diese allerdings erfolgreich sein können, soll mit dem nachstehenden Einblick diskutiert werden.
Motivationen für das nebenberufliche Studium
Zunächst sollen die Motivationen kurz beleuchtet werden, die hinter dem Wunsch zum Parallelstudium stecken können. Wie es immer so im Leben ist, gibt es Motivation, die von innen kommen und solche, die den Menschen von außen zugetragen werden. Es spielt keine Rolle, ob es für eine Fortbildung, Weiterbildung oder sogar ein hochwertiges Masterstudium berufsbegleitend ist. Diese Motivationen sollen zunächst kurz unterteilt werden:
- 1. Innere Motivation: Hierbei ist die Eigenmotivation im Vordergrund. Der Studierende möchte das Fach aus Interesse erlernen, ohne die Absicht zu verfolgen, damit auch Karriere machen zu können.
- 2. Äußere Motivation:Hier ist klar der Faktor impliziert, dass der Studierende es machen muss, um eine andere beziehungsweise höherwertigere Funktion einkleiden oder einen anderen Beruf ausüben zu können. Er macht es eigentlich nur, weil es ihm vorgeschrieben wird. Dabei ist es egal, ob es der Arbeitgeber oder eine andere außenstehende Organisation tut.
Gut ist es immer, wenn sich beide Motivationen für ein Studium überschneiden oder zusammenbringen lassen. Dann ist zu mindestens sichergestellt, dass es mehr Spaß macht und somit leichter „von der Hand geht“.
Erfolgschancen mit einem berufsbegleitenden Studium
Der Erfolg ist nicht immer ganz isoliert zu betrachten. Geht es nur darum, das Studium gut abzuschließen, ist es bereits ein Erfolg, wenn es gelingt. Dieser ist ganz persönlich, der sehr wichtig für das eigene Selbstwertgefühl ist. Der Erfolg, der meistens mit dem Anspruch einhergeht, auch eine bessere Position zu bekommen, mag vielleicht oder höchst wahrscheinlich kommen. Denn es sind immer die gesamten Verhältnisse zu betrachten, die zur Zeit des Abschlusses herrschen:
- Gibt es genügend Stellen, auf die sich die Absolventen bewerben können?
- Sind viele andere Bewerber, also Konkurrenten, vorhanden?
Diese Bedingungen sind ganz entscheidend und haben nicht nur alleine mit dem Absolventen zu tun. Sie können sich auch zu Anfang und am Ende des Studiums verändern. Der Student ist also der Profitierende oder auch Leidtragende dieser äußeren Umstände. Natürlich muss er auch den Selbstverkauf denken und anwenden, um sich bei Bewerbungs- beziehungsweise Karrieregesprächen innerhalb des Unternehmens durchzusetzen. Aus diesen Betrachtungen heraus ist also immer eine gewissen Relativierung der Annahme zu erkennen, dass mit einem Zusatzstudium automatisch gleich eine Karriere und mehr Gehalt garantiert seien.
Erfolgsfrüchte, die mit Sicherheit kommen werden
Der Erfolg muss sich also nicht in einem Unternehmen abzeichnen, bei dem der Absolvent derzeit arbeitet. Die einzige Ausnahme bildet vielleicht diese, dass das Unternehmen diese ausdrücklich gewünscht und zuvor als Karrierebedingung auferlegt hatte. Beispiele könnten sein, dass der Krankenpfleger eine Fachweiterbildung machen muss, um eine Gehaltsstufe höher zu kommen. Oder der Ingenieur bekommt nur die Leitungsposition zugesprochen, wenn er ein MBA (Master of Businessadministration) vorlegen kann.
Die garantierte Erfolgsfrüchte sind zum einen diese, dass jedes Studium den Studenten weiterbringt. Das ist ganz natürlich, wirklich automatisch und deckt sich mit jenem eigen motivierten Studenten, der das Studium eigentlich für sich selbst machen sollte. Dieser ist auf der sicheren Seite und wird auf jeden Fall seinen Erfolg davontragen, auf den er stolz sein kann. Der fremd motivierte Student bzw. Absolvent sollten sich von dieser Erkenntnis überzeugen lassen und den Abschluss dementsprechend erst einmal genießen.
Aber der Abschluss ist immer wichtig für den eigenen oder einen möglichen anderen Arbeitgeber. Denn es gibt eine fast „geheime“ Erwartung von Personalern und Chefs, dass Mitarbeiter sich stets fortbilden sollen. Mitarbeiter, die auf einem Stand bleiben und keinerlei Zusatzabschlüsse sowie Weiterbildungen aufweisen können, haben es schwerer mit ihrer Akzeptanz insbesondere bei diesen beiden Personengruppen. Ist eine Weiterbildung oder sogar ein Zusatzstudium vorhanden, wird automatisch unterstellt, dass der Mitarbeiter selbst motiviert ist und mehr aus seinem Leben möchte.
Eigenen Erfolg forcieren
Jeder ist auch seines Glückes Schmied alleine. Denn es gibt viele Möglichkeiten, das Beste aus einem berufsbegleitenden Studium zu machen. Dabei lassen sich eigentlich drei zeitliche Abschnitte unterteilen, in den der berufsbegleitende Student seinen Erfolg verbessern und die richtigen Weichen dazu stellen kann. Diese sind Folgende:
- 1. Vor dem Studium: An dieser Stelle sollte der künftige Student intensiv recherchieren, was für seine Karriere und auch für ein Unternehmen grundsätzlich interessant ist. Danach sollte er sein Studium auswählen. Zusätzlich kann er die Mitarbeitergespräche im Unternehmen nutzen, um die Frage auch direkt bei seinem Chef zu platzieren. Das kann ihm einerseits Orientierung geben, was er studieren soll, und zusätzlich dem Chef die Motivation zeigen. Zudem kann er auch einen gewissen und sanften Druck auf ihn ausüben, um seine Karriere zu beschleunigen oder zu mindestens eine gute Basis für künftige Gehaltsgespräche zu bieten. Zusätzlich kann er eine Unterstützung seitens des Arbeitgebers erbeten, um sich an den Kosten des Studiums zu beteiligen. Schlimmer als eine Absage kann es diesbezüglich nicht geben.
- 2. Während des Studiums:Der Vorteil des berufsbegleitenden Studiums ist beträchtlich. Denn die Studierenden sind über die Maße hoch motiviert, es gut und schnell hinter sich zu bringen. Zudem sind die Kontakte untereinander oder auch weitere Kontakte bei den Bildungsträgern wichtig, dass sich darüber ganz neue Türen und Möglichkeiten für die Studierenden bieten. Das ist meistens nicht nur ein Notnagel, wenn es wie zuvor gesehen wurde, nicht mit dem aktuellen Arbeitgeber klappt. Es kommen manchmal sehr attraktive neue Chancen dadurch auf.
- 3. Kurz vor Ende und nach dem Studium: Mit dem Titel beziehungsweise Abschlusszertifikat lässt es sich sogar noch besser bewerben als ohne. Deswegen braucht der Studierende selbst bei diesem Zeitpunkt und eine Weile danach noch nicht nervös werden. In der Regel öffnen sich immer neue Türen, die den Erfolg des Studiums zu einem späteren Zeitpunkt bestätigen werden.
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