Hinweis: Online-Casinos sind in Deutschland grundsätzlich verboten. Die Ausnahme macht hier das Bundesland Schleswig-Holstein.
Online-Gaming liegt seit Jahren im Trend. Es gibt eine enorme Vielfalt an Spielen mit unterschiedlichsten Settings und Spielvarianten, aus denen begeisterte Gamer auswählen können. Vor allem browserbasierte Spiele bringen echte Fans dabei häufig in einen Zwiespalt: Die meisten Spiele sind grundsätzlich in einer kostenlosen Version erhältlich. Wer auf sämtliche Spielinhalte jedoch zugreifen und es im Spiel weit bringen möchte, kommt aber früher oder später nicht daran vorbei, ein paar Taler in die Hand zu nehmen: Die Gamerszene zwischen Free to Play und Pay to Win.
Der schmale Grat zwischen Free to Play und Pay to Win
Die Gamerszene ist international gut aufgestellt und ebenso individuell wie die Spielangebote, auf die Gamingfans zugreifen können. Im Gespräch mit dem MDR attestiert der Medienpädagoge Prof. Martin Geisler Menschen aller Altersklassen einen Spieltrieb, der sich vor allem in der jüngeren Generation in einem Faible für Computerspiele äußert:
„Natürlich haben wir eine gewisse intensive Phase“, weiß der Computerspielexperte. „Die ist dann meistens so zwischen 16 und 25“. Allerdings sieht er die einmal gewonnene Vorliebe sich im späteren Alter fortsetzen: „Mittlerweile bieten einige Spielplattformen für Senioren, die sogenannten Silbergamer, an. Also es ist alles dabei und auch über alle Geschlechter verteilt.“
Wer sich etwas intensiver mit der Gamingszene und dem Angebot an Computerspielen beschäftigt, kommt früher oder später an einem zentralen Aspekt nicht vorbei: Gemeint ist der schmale Grat zwischen Free to Play und Pay to Win.
Übersetzt bedeutet dieser Gamer Jargon: Ein Spiel steht grundsätzlich kostenlos zur Verfügung. Um es langfristig erfolgreich und mit maximalem Spaßfaktor spielen zu können, müssen aber kostenpflichtige Optionen hinzugebucht werden. Was sich zunächst ganz einfach anhört, beschreibt beinahe so etwas wie eine Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Gamern, die Konfliktpotenzial birgt. Vor allem in browserbasierten Spielen, in denen andere reale Spieler als Kompagnons oder Gegner über den Bildschirm flimmern, können reine Free to Play Spieler ins Hintertreffen geraten. Aber auch andere Spielvarianten bieten attraktive Vorteile für Teilnehmer, die bereit sind, bares Geld zu investieren.
Echtgeld-Casinos locken mit großen Gewinnen
Zwar etablieren sich nach und nach auch immer mehr Casinos auf dem Markt, in denen die Spieler auch ohne echte Einsätze Spielspaß erleben können, das klassische Online-Casino funktioniert aber über Einzahlungen und Auszahlungen und die Spannung dazwischen. Eigentlich ist es ganz einfach: Wer echtes Geld einsetzt, kann auch echtes Geld gewinnen. Für viele Spieler macht gerade das den Reiz beim Besuch im Online-Casino aus.
Wer sich ein wenig mit den Angeboten der Online-Spielbanken beschäftigt, wird schnell feststellen, dass das Internet ein ganzes Portfolio mit den besten Echtgeld-Casinos der Welt bereithält. Der Vorteil dieser Spielvariante liegt nicht nur in einer großen Vielfalt an Spielen, sondern auch darin, dass schon mit einem kleinen Einsatz von Echtgeld das gesamte Spielangebot genutzt und die volle Gewinnspanne ausgeschöpft werden kann. Die meisten Echtgeld-Casinos bieten nämlich hohe Gewinnchancen in Form von progressiven Jackpots an und machen es so möglich, schon mit kleinem Einsatz ordentlich abzuräumen.
Die attraktivsten Boni und Gewinnmargen stehen allerdings bei den meisten Anbietern nur Spielern offen, die mit Echtgeld spielen. Damit sind auch Online-Casinos ein Beispiel für das klassische System Pay to Win. In Sachen sichere Bezahlsysteme und Datenschutz können sich die Serviceleistungen der seriösen Online-Casinos allerdings sehen lassen. Kaum ein Anbieter hat mehr renommierte Varianten des Online-Bankings im Portfolio als die zertifizierten Online-Spielbanken. So bleibt das Spiel auch bei Echtgeld-Einsatz eine sichere Sache.
Im MMORPG sind Bezahlkunden überlegen
Besonders deutlich wird der Konflikt zwischen Free to Play und Pay to Win im Bereich der so genannten MMORPGs (Massive Multiplayer Online Rollenspiele). Diese browserbasierten Strategie- und Aufbauspiele, Shooter oder Adventure mit interaktiven Rollenspielelementen verfügen über eine riesige Community aus Spielern, die sich in der virtuellen Welt begegnen und gemeinsam Aufgaben lösen. Wer hier langfristig mitmischen möchte, stößt als Free to Play Kunde schnell an seine Grenzen. Bezahlkunden sind meist nicht nur besser ausgestattet, sie können auch auf eine Reihe von Boni im Spiel zugreifen.
Die Kluft zwischen den Free to Play Kunden und den Abonnenten äußert sich häufig in Frust, langen Wartezeiten und virtuellen Konfliktsituationen. Schließlich liegt dem Menschen der Wunsch, zu gewinnen, im Blut und niemand möchte langfristig die zweite Geige spielen. Spieleentwickler EA war 2017 sogar für einen regelrechten Aufschrei in der Gamerszene verantwortlich. Grund war das Spiel „Star Wars: Battlefront II“. Im Spiel wurden nämlich sogenannte Lootboxen mit Kristallen angeboten, deren Inhalt den Spielern einen enormen Vorteil auf dem virtuellen Schlachtfeld gewährten. Wer sich diese Inhalte sichern wollte, musste allerdings reales Geld in die Hand nehmen. Mit Geduld und Fleißarbeit war die begehrte Belohnung nicht zu bekommen.
Im absoluten Dauerbrenner der MMORPG-Szene „World of Warcraft“ ist das Ganze geschickter gelöst. Auch hier gibt es kostenpflichtige Inhalte, allerdings hat ihr Erwerb keine direkten Auswirkungen auf dem Erfolg im Spiel. Alle Inhalte und Boni können mit dem entsprechenden Arbeits- und Zeiteinsatz kostenlos freigespielt werden. Besondere Zierwerkausstattung wie Kleidung, Einrichtungsgegenstände oder Reittiere haben nur einen kosmetischen Effekt, bringen aber keine Verbesserungen für die Performance im Spiel.
Einen nicht ganz unumstrittenen Mittelweg bestreiten Entwickler, die es ihren Spielern ermöglichen, sich bestimmte Inhalte und Vorteile im Spiel sowohl zu erspielen als auch gegen Geld zu kaufen. Dabei stehen auch Free to Play Kunden sämtliche Inhalte grundsätzlich zur Verfügung, sie müssen aber unter Umständen deutlich höhere Hürden nehmen als Bezahlkunden. Ein typisches Beispiel ist die beliebte Basketball-Simulation „NBA 2K“.
Spieleentwickler 2K Sports basiert die Entwicklung einzelner Spieler auf einer virtuellen Währung, die durch Leistungen im Spiel freigespielt oder gegen Geld erworben werden kann. Hier wird allerdings die Frusttoleranz der Free to Play Kunden stark auf die Probe gestellt. Denn je besser der Spieler entwickelt ist, desto teurer wird jeder nächste Entwicklungsschritt, sodass der Fortschritt ohne den Einsatz von Geld schnell zum Erliegen kommt.
Wer sich langfristig für ein Spiel interessiert und dort auch eine gewisse Entwicklung erfahren möchte, braucht unter Umständen einen langen Atem und viel Disziplin – oder die Bereitschaft, doch ein paar Münzen zu investieren.
Die meisten Spieler wechseln irgendwann
Vor allem bei kleineren Spielsystemen im Bereich der Handyspiele starten viele Spieler mit dem Vorsatz, nur das kostenlose Angebot zu nutzen. Gerade bei Strategie- und Aufbauspielen kann das aber viel Geduld erfordern, denn viele interessante Inhalte sind entweder gar nicht verfügbar oder müssen mit viel Zeiteinsatz freigespielt werden.
Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Spieler trotz aller guten Vorsätze früher oder später in die Bezahlvariante des Spiels wechseln. Das belegen auch Zahlen, die der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU, seit 2018 game) veröffentlicht hat. Danach wurden in Deutschland 659 Mio. Euro mit dem Verkauf von „virtuellen Gütern und Zusatzinhalten“ in digitalen Spielen umgesetzt. 96 Prozent des Umsatzes bei Spiele-Apps wurden mit In-Game-Käufen in kostenlosen Free-to-Play-Spielen erreicht – im Schnitt bezahlten Kund*innen hier pro Monat 13,57 Euro für das schnellere Weiterkommen, für bessere Ausrüstung und Fähigkeiten der Spielfiguren, Extra-Leben oder andere spielerische Vorteile (Quelle: https://digitale-spielewelten.de).
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