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Nachhaltige Kleidung in Übergrößen

Die Beliebtheit von nachhaltig produzierter Mode in großen Größen steigt zunehmend. Bio- und Öko-Textilien liegen hierbei nicht nur im Trend: Vielmehr zeigen die Entwicklungen ein anhaltendes Umdenken. Wert legen die Kunden vermehrt auch auf soziale und wirtschaftliche Gesichtspunkte bei der Suche nach überzeugender Mode in Übergrößen. Daher haben viele Händler und Labels inzwischen zertifizierte Produkte für ein besseres Gewissen beim Einkaufen im Sortiment. Auf welche Aspekte es bei glücklicher Kleidung in Übergrößen ankommt, ist im Folgenden dargestellt.

Slow-Fashion in Plus Size

Nachhaltige Mode, auch Slow Fashion genannt, unterstützt den Klimaschutz, Umweltschutz sowie faire Arbeits- und Produktionsbedingungen. Damit stellt sie einen Gegentrend zu kurzlebiger Massenware dar, der sogenannten Fast Fashion. Das gestiegene Verständnis für Nachhaltigkeit und Fairness hat die Modebranche stark beeinflusst. Nach dem Film „The True Cost – Der Preis der Mode“, welcher Ausbeutung und Umweltschäden im Jahr 2016 dokumentarisch anprangert, tragen auch aktuelle Klimadebatten und ein gestiegenes Verantwortungsbewusstsein zu diesem Stellenwert bei.

Auf den ersten Blick lässt sich jedoch kaum erkennen, wie die Kleidung hergestellt wurde, die im Online-Shop oder im Fachhandel für Übergrößen erhältlich ist. Transparente Hersteller und Anbieter legen hierbei in ihren Produktinformationen wichtige Angaben offen – beispielsweise zu verwendeten Rohstoffen sowie Ort und Bedingungen der Produktionsstätten. Auch rückverfolgbare Lieferketten und Angaben dazu, inwieweit die Materialien recycelt oder recycelbar sind, gehören dazu.

Natürlichkeit in großen Größen

Einige Fashion-Shops bieten zur leichten Orientierung hauseigene Symboliken an. So ist beispielsweise bei Ulla Popken ein grünes Herz mit dem Titel „Richtig so – weiter so“ das sichere Zeichen für nachhaltig produzierte Kleidungsstücke. Zudem setzt die gesamte Kollektionslinie „Pure“ auf Natürlichkeit und bietet so glückliche Damenmoden in großen Größen bei Ulla Popken. Die Nutzung von Bio-Baumwolle sowie strenge Standards bezüglich einer ökologischen und sozialverantwortlichen Produktion sorgen dafür, dass die Kleidung unbeschwert und ohne schlechtes Gewissen zu tragen ist. So sind der „Oeko-Tex Standard 100“ und der „Global Organic Textile Standard“ Bestandteil vieler Kleidungsstücke des Modeunternehmens.

Häufige Siegel und Zertifikate im Überblick

Der Global Organic Textile Standard – GOTS – vergibt eines der bekanntesten Öko-Textilsiegel. Kleidung mit GOTS-Siegel gibt es zunehmend auch bei großen Händlern oder als Aktionsware in Discountern. Es umfasst die Kontrolle der gesamten Produktionskette, vom Anbau der Rohstoffe bis hin zum Endprodukt. Zudem belegt dieser Standard soziale Mindestanforderungen. Das Siegel fordert mindestens siebzig Prozent Naturfaseranteil aus Bio-Anbau. Hinzu dürfen maximal dreißig Prozent Recyclingfasern kommen. Mischfaserkleidung ist allerdings weder biologisch abbaubar noch wirklich recyclingfähig. Dennoch kann GOTS wichtige Produktionsstandards gewährleisten, die für eine breite Produktionsplatte anwendbar sind.

Der Oeko-Tex Standard 100 ist sehr weit verbreitet. Er bietet vor allem Verbraucherschutz, in dem er die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Kleidungsstücken bescheinigt. Der Standard bezieht sich nicht auf die Produktionskette, sondern er prüft lediglich die Schadstoffrückstände an den Textilien. In vier Kategorien sind die Textilien dabei eingeteilt, je nachdem, ob und wie nah sie am Körper getragen werden. So unterliegt Babykleidung strengeren Kriterien, als sie beispielsweise für Vorhänge gelten. Der Oeko-Tex Standard 100 ist ein Massen-Siegel, das bei vielen Materialien zu finden ist, so auch bei schlecht recycelbaren Mischfasern.

Der Organic Content Standard macht es Unternehmen möglich, den genauen Anteil an ökologischem Material in ihrer Kleidung zu erfassen und entlang der Produktionskette zu kontrollieren. Im Gegensatz zum GOTS enthält der OCS keine Richtlinien zu Umweltmanagement und sozialer Verantwortung. Er bescheinigt aber den Anteil der Bio-Fasern im Endprodukt. So sind es beim Siegel „OCS blended“ mindestens fünf Prozent Bio-Material und bei „OCS 100“ sogar 95 bis 100 Prozent. In speziellen Bereichen, wie bei Outdoor-Kleidung, setzt sich der Trend nach mehr Bio-Fasern in Kleidung ebenso durch, wie in der gesamten Textilbranche. Der Standard definiert hierbei die Rückverfolgbarkeit der genutzten Rohstoffe für die Kleidung sowie die Transparenz in der gesamten Produktionskette.

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